Deutschland hat zwei neue Parteien. Sie sind politische Ansagen zur EU-Wahl am 9. Juni und nach diesem Probegalopp zu den drei Landtagswahlen im Herbst in der Ex-DDR, wo die AfD klar in Führung liegt.
Wo stehen diese beiden Parteien? Die eine, das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), will - bitte mich nicht missverstehen - das Nationale (im Sinne eines Friedens-Isolationismus) mit Sozialismus (im Sinne von Karl Marx) verbinden. Die andere Partei, die Werteunion des Ex-CDU-Granden Hans-Georg Maaßen, findet die CDU nicht (alt-)konservativ genug.
Wie wollen die beiden Neuen absahnen? Die Russlandversteherin Wagenknecht hatte einen fulminanten Gründungsauftritt und will zwei Fliegen mit einem Streich schlagen: links und rechts. Erste Sondierungen zeigen, dass sie mit einer zweistelligen Prozentzahl rechnen kann, aber eher von SPD sowie Linkspartei und nicht von der AfD.
Die Werteunion des Hans-Georg Maaßen zielt auf bürgerliche Wut-Wähler, denen aber die AfD zu schmutzig ist. Die Bewegung hat Sektencharakter und kann die CDU höchstens ärgern bzw. auf einen deutlich rechten Kurs drängen.
Jedenfalls wird die nächste Regierungsbildung in Berlin noch schwieriger. Interessant ist, dass keine der beiden neuen Parteien Augenmerk auf Deutschlands wirklich schmerzende Achillesferse richtet: die Modernisierung der lahmenden Wirtschaft.
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