Hamas stellt klar:
Neuer Flüchtlings-Deal erst nach Truppenabzug
Die Chancen auf die Freilassung weiterer Geiseln stehen derzeit sehr schlecht. Denn während die israelische Regierung eine Feuerpause ablehnt, solange die radikal-islamische Hamas nicht alle Geiseln aus ihrer Gewalt entlassen hat, stellt die palästinensische Seite klar: Eine neue Vereinbarung gebe es erst nach Abzug der israelischen Armee aus dem Gazastreifen.
Hamas-Sprecher Ghazi Hamad sagte der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag zudem, die Verhandlungen unter Vermittlung von Katar, Ägypten und der USA seien zuletzt nur sehr schleppend verlaufen.
Aus Hamas-Kreisen in Beirut verlautete, der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu lehne eine Waffenruhe als ersten Schritt ab. Die Hamas habe dagegen einen Vorschlag Israels über die Ausreise der Hamas-Führung aus dem Gazastreifen im Rahmen einer Verhandlungslösung zurückgewiesen.
Selbst Palästinenser demonstrieren für Geisel-Freilassung
Dabei hatten zuletzt mehrere Medien über Hoffnungen auf einen weiteren Deal zur Freilassung von Geiseln im Gegenzug für palästinensische Häftlinge und eine längere Feuerpause berichtet. Am Mittwoch forderten bei einer ungewöhnlichen Protestaktion im Gazastreifen Dutzende palästinensische Demonstranten eine Freilassung der Geiseln, um ein Ende des Krieges herbeizuführen.
Nach israelischen Informationen waren von zuletzt mehr als 130 Geiseln nur noch etwas über 100 am Leben. Unter den Geiseln waren demnach neben zwei Kindern auch 18 Frauen und eine 13-Jährige.
Völkermordprozess: Gerichtsurteil erwartet
Unterdessen wird für Freitag ein erstes Urteil in dem Völkermordprozess, den die südafrikanische Regierung gegen Israel angestrengt hat, am Internationalen Gerichtshof erwartet. In dem Eilverfahren wird ein sofortiger Waffenstillstand verlangt.
Das Gericht entscheidet noch nicht in der Hauptsache, dem Völkermord-Vorwurf, sondern zunächst nur über den Eilantrag zu einem Ende der militärischen Handlungen. Den Vorwurf Südafrikas, systematisch völkermörderische Handlungen gegen die Palästinenser begangen zu haben, hat Israel entschieden zurückgewiesen. Das Verfahren zu dem Hauptvorwurf kann Jahre dauern.













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