Bis zu 46 Grad
Italien, Spanien und sogar dem Mont Blanc ist heiß
Eine hartnäckige Hitzewelle hält weite Teile Europas fest im Griff. Besonders Italien und Spanien ächzen unter einem stabilen Hochdruckgebiet. Am Nachmittag wurden in Südspanien 46 (!) Grad gemessen. In Deutschland werden in den kommenden Tagen bis zu 40 Grad erwartet. Meteorologen prognostizieren, dass diese extreme Hitzeperiode rund zehn Tage andauern könnte.
Nicht nur in der südspanischen Stadt El Granado wurde ein neuer Hitzerekord gebrochen. Auch in Dutzenden weiteren Städten Spaniens wurden am Sonntag Höchsttemperaturen von mehr als 40 Grad gemessen.
Urlaubsregionen besonders betroffen
Auch im benachbarten Portugal war es extrem heiß, vor allem in der Urlauberregion Algarve im Süden des Landes, wo um die 40 Grad registriert wurden. Auf Mallorca stiegen die Temperaturen auf fast 35 Grad.
Noch keine Hitzetoten gemeldet
Die ungewöhnliche Wärme reicht sogar bis in höchste alpine Regionen: Am Colle Major auf 4.750 Metern Höhe, wo eine meteorologische Forschungsstation betrieben wird, wurden am Samstag, 12 Uhr, plus 1,4 Grad gemessen. Fast ebenso anstrengend wie die Tageshitze sind die sehr hohen Nachttemperaturen, die im Süden nicht unter 30 Grad fielen. Viele Menschen finden während der sogenannten tropischen Nächte bei derart hohen Temperaturen kaum noch erholsamen Schlaf.
Von Hitzetoten in Spanien oder Portugal wurde bisher indes noch nichts bekannt. Bereits im August 2024 war an dieser Stelle ein Rekord verzeichnet worden. Damals blieb die Temperatur 33 Stunden lang über dem Gefrierpunkt. Derartige Werte sind auf dieser Höhe äußerst ungewöhnlich und ein deutliches Zeichen für den fortschreitenden Klimawandel, der nun auch extreme Höhenlagen trifft.
Hoch „Pluto“ auch in Schottland, Norwegen, Schweden
Auch die kommende Woche soll laut Prognosen von extremer Hitze geprägt sein – ausgelöst durch das afrikanische Hoch „Pluto“. Dieses Hochdruckgebiet soll sich zwischen Ende Juni und Anfang Juli weiter nach Norden ausdehnen – über den 60. Breitengrad hinaus – und dabei sogar Schottland, Norwegen und Schweden erreichen, wie italienische Wetterexperten berichten.
Sardinien unter Hitzewarnung
Der regionale Zivilschutz hat für Sardinien eine Wetterwarnung herausgegeben. Erwartet werden Temperaturspitzen bis 41 Grad – zunächst im Westen, dann ab Montag auch im Osten der Insel. Eine Abkühlung in den Abend- und Nachtstunden ist nicht in Sicht: Tropennächte mit Tiefstwerten über 20 Grad werden in der gesamten Region erwartet.
Besonders Florenz könnte in den kommenden Tagen ein extremes Hitzeereignis erleben: Dort sollen die Temperaturen an fünf aufeinanderfolgenden Tagen die 39- bis 40-Grad-Marke überschreiten – ein beispielloses Ereignis in der meteorologischen Geschichte der Stadt. Auch im übrigen Italien könnte die aufgeheizte Luft die Nächte kaum abkühlen lassen: In Küstenregionen und der Po-Ebene sind nächtliche Temperaturen um die 30 Grad möglich. Bei solchen Werten spricht man von „super-tropischen Nächten“, einem seltenen Phänomen in Italien.
Auch das Meerwasser ist außergewöhnlich warm: 27 Grad an der ligurischen Küste und im zentralen Tyrrhenischen Meer, stellenweise sogar 28 bis 29 Grad im südlichen Tyrrhenischen Raum, so die Meteorologen.
Ab Dienstag 40 Grad in Paris
Auch Frankreich ächzt unter der Hitzewelle, die noch bis Mitte der kommenden Woche andauern dürfte. Während das Wochenende bereits hohe Temperaturen brachte, steht die heißesten Tage noch bevor. Am Montag werden in großen Teilen des Landes mehr als 35 Grad Celsius erwartet, am Dienstag könnte es selbst in Paris 40 Grad heiß werden.
Klimaanlagen, Eis – und Massenflucht aus den Städten
Die Italiener investieren zunehmend in Klimaanlagen, um der Hitze zu entkommen – die Nachfrage ist stark gestiegen. Auch der Verbrauch von Speiseeis nimmt deutlich zu. Diese starke Nachfrage hat die Preise in vielen Eisdielen ansteigen lassen: Laut Konsumentenschutzverbänden sind die Preise für Eis in Italien in den letzten drei Jahren um 30 Prozent gestiegen.
Bereits am Samstag hatte eine Massenflucht aus den Städten eingesetzt. Am Sonntagmorgen wurde äußerst starker Verkehr auf den Autobahnen gemeldet. Destinationen der Hitzegeplagten waren das Meer und kühlere Bergregionen.
Auch die Deutschen leiden unter der Hitze
Auch in Deutschland wird es in den nächsten Tagen ungemütlich heiß. Bis zu 39 Grad sind am Mittwoch möglich, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach mitteilte. Auch mit tropischen Nächten muss gerechnet werden, in denen es nicht unter 20 Grad abkühlt. Der DWD erwartet landesweit eine starke, regional auch extreme Wärmebelastung.
Die Hitze und Trockenheit lassen auch die Waldbrandgefahr ansteigen. Sehr hohe Gefahr sieht der DWD derzeit vor allem im Süden Brandenburgs. Hohe Gefahr herrscht demnach in fast ganz Baden-Württemberg, in der nördlichen Hälfte Bayerns sowie in Teilen Sachsens und Sachsen-Anhalts. Die Lage wird sich der Vorhersage zufolge bis Mittwoch zuspitzen.
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