Der Huchen ist ein seltenes Exemplar. Doch nun geht es dem edlen Fisch auch in der Pielach an die Schuppen. Denn Werkskanäle graben ihm das kostbare Nass ab.
Hunderte, ja Tausende Huchen – wegen ihrer Würde und der Ähnlichkeit mit den Meeresverwandten auch Donaulachs genannt – flosselten einst in den Voralpenflüssen. Historische Belege gibt es auch aus dem Mündungsbereich des Kamp. Doch dann wurden die Laichzüge des größten und edelsten Fisch der heimischen Gewässer durch Kraftwerke unterbrochen. Fischräuber wie der Otter, Gewässererwärmung und Trockenheit machten dem König der Flüsse endgültig den Garaus.
Durch sorgfältige Schonung konnten sich aber wenigstens an der Pielach ansehnliche Bestände halten. Doch auch hier geht es dem „Hucho hucho“ – so sein lateinisch-zoologischer Name – an die Schuppen.
Zu niedriger Wasserstand
Brennendstes Problem, das auch den Äschen sowie Bach- und Regenforellen zu schaffen macht: die fehlende Dotierung mit Restwasser! Laut den Hütern der Pielach werde an bestimmten Stellen viel zu wenig kostbares Nass in den Fluss geleitet. Besonders drastisch wird die Lage am Unterlauf bei Salau dargestellt: „Bei niedrigem Wasserstand wird die Aufstiegshilfe nicht dotiert und dadurch fehlen 200 Liter pro Sekunde in der gesamten Restwasserstrecke bis unterhalb von Prinzersdorf.“
Nicht besser sei die Situation in Kammerhof. Beklagt wird eine fehlende Dotiereinrichtung – kein Rechteckausschnitt in der hölzernen Tafel. Durch diese Öffnung sollten 350 Liter pro Sekunde zusätzlich in den Fluss abgegeben werden. Nicht besser ist die Lage am Klangen-Obergrafendorfer Werkskanal, wo sogar der Pegelanzeiger fehle.
Weitere Kontrollen
Seitens des Bezirkshauptmannschaft St. Pölten wird betont, dass alle drei Stellen genauester, sorgfältiger Überprüfung unterliegen. Demnächst werde es weitere Kontrollen und Bescheide zur „Bewässerung“ von Huchen & Co. geben.
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