Das deutsche „Unwort des Jahres“ 2023 lautet „Remigration“. „Das Wort ist in der Identitären Bewegung, in rechten Parteien sowie weiteren rechten bis rechtsextremen Gruppierungen zu einem Euphemismus für die Forderung nach Zwangsausweisung bis hin zu Massendeportationen von Menschen mit Migrationsgeschichte geworden“, begründete die Jury die Entscheidung.
Man kritisiere die Verwendung des Wortes, weil es im vergangenen Jahr als „rechter Kampfbegriff, beschönigende Tarnvokabel und ein die tatsächlichen Absichten verschleiernder Ausdruck gebraucht wurde“.
Wenn Rechtsextremisten den Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll - auch unter Zwang.
„Sozialklimbim“ und „Heizungs-Stasi“ auf Platz 2 und 3
Auf Platz zwei setzte die Jury den Begriff „Sozialklimbim“, der im Zuge der deutschen Debatte um die Kindergrundsicherung verwendet worden sei. Durch diese Wortwahl werde die Gruppe einkommens- und vermögensschwacher Personen herabgewürdigt und diffamiert und zugleich die Gruppe der Kinder, die von Armut betroffen oder armutsgefährdet seien, stigmatisiert. Den dritten Platz belegt der Begriff „Heizungs-Stasi“.
„Kanzlermenü“ in Österreich „Wort des Jahres“
In Österreich wurde im Dezember zum Wort des Jahres der Begriff „Kanzlermenü“ gekürt. Zum Unwort wurde „Klimaterroristen“ gekürt, das Jugendwort des Jahres war „Brakka“. Metallgewerkschafter Reinhold Binders Ausspruch „Mit de Einmalzahlungen können s‘ scheißen gehen“ führte das Ranking zum „Spruch des Jahres“ an.
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