Kommentar

Kinderarmut im Ländle: das verdrängte Elend

Vorarlberg Newsletter
13.01.2024 16:46

Liebe Leserin, lieber Leser, das Problem der Kinderarmut wird auch im reichen Vorarlberg immer dringlicher. Erst die Pandemie, dann die Inflation, dazu die immens hohen Wohnkosten - viele Familien wissen nicht mehr, wie sie über die Runden kommen sollen. Die Folgen gerade für die Kleinsten sind dramatisch: „Ein Leben am Limit macht müde, krank und verletzlich - und vermindert die Teilhabe- und Lebenschancen von Kindern massiv“, erklärt Christine Rinner vom Netzwerk Familie. Die Nachfrage nach Unterstützungsleistungen sei in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen: „Im Jahr 2022 waren rund 60 Prozent der von uns begleiteten Familien armutsgefährdet. Für 2023 haben wir noch keine genauen Zahlen, aber die Lage hat sich definitiv weiter zugespitzt.“ Ähnliches berichtet Anton Schäfer, Geschäftsführer der Volkshilfe: „Im vergangenen Jahr haben wir sicher 25 Prozent mehr für Unterstützungsleistungen ausgegeben als 2022.“ Er nimmt sich vor allem die Bundesregierung zur Brust, die im Kampf gegen die Teuerung komplett versagt hätte. Die Hilfestellungen auf Landesebene seien zwar begrüßenswert, es bedürfe allerdings weiterer Schritte, so Schäfer. Vor allem eines wünscht er sich - nämlich dass die Armutsbekämpfung zu einer „prima Causa“ der Wirtschaftspolitik wird: „Der Fachkräftemangel könnte etwa aus dem vorhandenen Potenzial gedeckt werden, wenn den Menschen und vor allem den Kindern bessere Chancen gegeben würden.“ Am Ende ist und bleibt es ein Armutszeugnis für ein so reiches Bundesland, dass Kinder auf der Strecke bleiben, nur weil sie in eine finanzschwache Familie hineingeboren wurden. Machen Sie’s gut und bleiben Sie gesund! Herzlichst, Emanuel Walser  

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