Großangelegte Suche

Ecuador: Erneut Ausbruch aus Hochsicherheitsknast

Ausland
13.01.2024 11:46

Inmitten eines brutalen Machtkampfs zwischen den Drogenkartellen und den Behörden in Ecuador sind am Freitagabend erneut fünf Häftlinge aus dem Hochsicherheitsgefängnis der Hafenstadt Guayaquil geflohen. Laut Angaben der Polizei konnten zwei von ihnen schon wenig später gefasst werden.

Die großangelegte Suche nach den anderen Flüchtigen dauerte demnach weiter an. Kurz nach dem Ausbruch waren zwei Hubschrauber sowie Drohnen zu sehen, wie sie mit Bodenscheinwerfern die Gegend um den riesigen Gefängniskomplex absuchten, in dem die gefährlichsten Verbrecher des Landes einsitzen. Ein größeres Aufgebot an Polizei und Militär wurde entsandt. Weder die Behörden noch die Gefängnisverwaltung äußerten sich zunächst zu dem Vorfall.

Welle der Gewalt durch Drogenkartelle
Ecuador sieht sich seit vergangenem Sonntag einer beispiellosen Welle der Gewalt durch die Drogenkartelle ausgesetzt, deren Mitglieder mit Gefängnisaufständen, Geiselnahmen und Angriffen auf Polizisten das ganze Land terrorisieren. Auslöser war der Ausbruch von José Adolfo Macías alias „Fito“, eines der mächtigsten Drogenbosse des Landes, aus dem Gefängnis von Guayaquil.

Seitdem wurden mindestens 18 Menschen getötet, 178 Gefängniswärter und anderes Personal wurden als Geiseln genommen. Präsident Daniel Noboa erklärte den landesweiten Ausnahmezustand und gab dem Militär weitreichende Befugnisse zur Bekämpfung der „terroristischen“ kriminellen Banden.

Mehr als 22.400 Soldaten im Einsatz
Seitdem sind im Kampf gegen das organisierte Verbrechen mehr als 22.400 Soldaten im Einsatz. Dem jüngsten Bericht der Behörden zufolge wurden 859 Verdächtige festgenommen, 25 entflohene Häftlinge wieder gefasst und fünf „Terroristen“ erschossen. 57 Geiseln kamen demnach wieder frei.

Ein brutales Video aus dem unter Kontrolle der Häftlinge stehenden Gefängnis der im Südwesten gelegenen Stadt Machala zeigt, wie die in Plastik eingewickelte Leiche eines Gefangenen auf die Straße geworfen wird. Die Polizei bestätigte die Authentizität des Videos.

Andere Aufnahmen aus den vergangenen zwei Tagen zeigen, wie festgenommene mutmaßliche Bandenmitglieder von Soldaten verhöhnt und misshandelt oder gezwungen werden, zu singen und sich gegenseitig zu schlagen.

Drehscheibe des internationalen Drogenhandels
Ecuador mit seinen rund 17 Millionen Einwohnern liegt zwischen Kolumbien und Peru, den beiden größten Kokainproduzenten der Welt, galt aber lange als vergleichsweise friedlich und stabil. In den vergangenen Jahren wurde das Land dann selbst zu einer Drehscheibe für den internationalen Drogenhandel. Seitdem hat auch die Gewaltkriminalität massiv zugenommen. Schätzungen zufolge haben die kriminellen Banden im Land inzwischen über 20.000 Mitglieder.

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