Luftaufnahmen zeigen:

Illegale Fischerei weiter verbreitet als gedacht

Ausland
04.01.2024 13:47

Viele Bestände von Meeresbewohnern gelten als überfischt, auch durch illegale Fischerei. Diese dürfte erheblich weiter verbreitet sein, als angenommen. Denn zu rund drei Vierteln aller Fahrten von größeren Fischereischiffen gibt es keine öffentlich zugänglichen Daten.

 

Das ergibt eine Analyse von Satellitenaufnahmen aus dem Zeitraum 2017 bis 2021. Die dabei entdeckten Aktivitäten könnten Hinweise auf mögliche illegale Fischerei geben.

Zum Vergleich: Bei Transportschiffen lässt sich demnach nur etwa ein Viertel aller Fahrten nicht nachverfolgen. „Mehr als eine Milliarde Menschen sind auf das Meer als Hauptnahrungsquelle angewiesen, 260 Millionen Menschen sind allein in der globalen Meeresfischerei beschäftigt“, so ein Forschungsteam von der NGO „Global Fishing Watch“ in der Fachzeitschrift „Nature“.

67 Millionen Ausschnitte von Satellitenbildern analysiert
Um ein vollständigeres Bild von den Aktivitäten des Menschen auf dem Meer zu erhaltenwurden 67 Millionen Ausschnitte von Satellitenbildern analysiert. Daraus erstellte das Team Karten, die eine Auflösung von 15 bis 20 Metern haben und auf denen sie verschiedene Objekte auf den Ozeanen identifizieren konnten - von Schiffen über Bohrinseln bis hin zu Windkraftanlagen. Durch den Abgleich mit den öffentlichen AIS-Daten ermittelten die Autoren dann jene Schiffssichtungen, bei denen AIS-Systeme nicht verwendet wurden.

Betrachtet man nur die AIS-Daten, sind die Fischereiaktivitäten vor den europäischen Küsten etwa gleich groß wie jene etwa vor den asiatischen Küsten. Die Satellitendaten zeigen jedoch, dass die industrielle Fischerei um Asien erheblich umfangreicher ist.

Automatisches Identifikationssystem (AIS)

Seit dem Jahr 2000 ist das Automatische Identifikationssystem (AIS) ein verbindlicher Standard der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation (IMO), das unter anderem die Sicherheit des Seeverkehrs verbessern soll. Es sind jedoch nicht alle Schiffe verpflichtet, AIS-Geräte zu verwenden, da die Vorschriften je nach Land, Schiffsgröße und Aktivität variieren. Außerdem kann ein AIS-System ausgeschaltet werden, etwa um illegale Fischerei zu verschleiern.

Demnach stellen asiatische Fangflotten etwa 70 Prozent aller Fischereischiffe weltweit. Allein in den Gewässern um China machen diese Schiffe demnach global gesehen etwa 30 Prozent aus.

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