Du warst meine Großmutter und eine besondere Frau: stolz, fröhlich, weise. Wann immer du zu meinen Eltern kamst, hatten wir beide viel Spaß. Ich besuchte die Volksschule, und gemeinsam verbrachten wir unzählige Stunden mit Kartenspielen. Du konntest dabei wunderbar lachen, bis du Tränen weintest. Das war ansteckend und bleibt das wunderschöne Bild meiner Erinnerung an dich.
Zwei Wörter, von denen du mir immer wieder erzähltest, nahm ich mit in mein Leben: Vertrauen und Hoffnung.
Vertrauen, erklärtest du mir, ist die wichtigste Grundeinstellung des Menschen. Misstrauen bringt uns nicht weiter, nur Vertrauen schafft Beziehungen, öffnet Türen, führt Menschen zusammen.
Zerstörtes Vertrauen und verlorene Hoffnung
„Und die Hoffnung“, sagtest du, „gibt uns Kraft“. Sie schafft Zukunft. Ohne Vertrauen und Hoffnung können wir nicht leben, verkümmern unsere Seelen. Mit Vertrauen und Hoffnung hingegen sind wir auf einem guten Lebensweg.
Heuer zu Weihnachten denke ich an dich, an die Lieder vor dem Weihnachtsbaum, an deine Lebenseinstellung, an jene Weisheiten, die du mir geschenkt hast, die zu meinen wurden, mich prägten.
Heute, in der Zeit des zerstörten Vertrauens und der verlorenen Hoffnung vieler, in der so viele Menschen enttäuscht sind und einander misstrauen, erinnere ich mich an deine Erzählungen. Es wäre so schön, dich hier zu haben. Damit die Welt deine Worte hört und die vielen Entmutigten wieder Zuversicht schöpfen.
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