Johannes Reiss geehrt

Hohe Auszeichnung der Kultusgemeinde als Auftrag

Burgenland
22.12.2023 16:00

Die Israelitische Kultusgemeinde verlieh Johannes Reiss, der dem Österreichischen Jüdischen Museum in Eisenstadt 34 Jahre lang als Direktor vorstand, die Torberg-Medaille. Nachfolgerin im ÖJM ist Esther A. Z. Heiss (28).

Das Österreichische Jüdische Museum in Eisenstadt (ÖJM), gegründet 1972, wird für alle Ewigkeit mit dem Namen Johannes Reiss in Zusammenhang gebracht werden. Sagenhafte 34 Jahre hatte Reiss die Geschicke des Hauses als Direktor und Geschäftsführer gelenkt, ehe der 64-Jährige im Juni um die Pensionierung ansuchte und seine Funktionen zur Verfügung stellte.

Nimmermüde in der Pension
Ein besonderes Anliegen waren und sind dem gebürtigen Wiener Neustädter stets die jüdischen Friedhöfe im Burgenland. Ab 1992 dokumentierte und fotografierte er die Grabanlagen und digitalisierte zudem die Ruhestätten in Eisenstadt und Mattersburg. In der Landeshauptstadt stehen QR-Codes auf den Gräbern zur Verfügung, mit denen man Informationen zu den Bestatteten abrufen kann. Im Ruhestand will Reiss diese Arbeit fortsetzen. „Ich arbeite derzeit unter anderem an einer Digitalisierung der Friedhöfe in Kobersdorf und Lackenbach.“

„Würdigung ist ein Auftrag“
Für seinen Einsatz zur Erforschung und Erhaltung jüdischen Kulturerbes in Europa, wurde Reiss nun im Rahmen einer Feier in Wien die höchste Auszeichnung der Israelitischen Kultusgemeinde zuteil: IKG-Präsident Oskar Deutsch verlieh ihm die Torberg-Medaille. „Eine große Ehre!“, so Reiss. „Ich sehe diese Würdigung aber vor allem als Auftrag an mich, auch die nächsten 30 Jahre die 'menschlichen Herzen' der alten Grabsteine zu dokumentieren, um damit besonders für jene Generationen, die zum Großteil weit entfernt von Österreich leben, die Spuren ihrer Vorfahren sichtbar zu machen.“

Nachfolgerin mit burgenländischen Wurzeln
Eine Nachfolgerin für Reiss ist bereits gefunden: Seit 1. Dezember steht Esther A. Z. Heiss dem ÖJM in Eisenstadt als Direktorin vor. Die 28-jährige Wienerin mit Wurzeln in der Gemeinde Nikitsch, hat Judaistik und Orientalistik studiert. Sie verspricht: „Was sich nicht verändern wird, ist die Zusammenarbeit des Museums mit Johannes Reiss, der die Friedhöfe weiter betreuen und Besucher mit seinem Wissen über die Gräber und die Verstorbenen in seinen Bann ziehen wird.“

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