Absolute Perfektion

Tiroler Hände„bauen“ die lieblichsten Töne

Tirol
26.12.2023 12:00

Aus unscheinbaren Brettern kreiert Arnold Posch (56) in seiner Werkstatt in Hall in Tirol seit Jahrzehnten wertvolle Streichinstrumente. Um die 300 Arbeitsstunden benötigt er beispielsweise für ein Cello. „Fehler sind dabei nicht erlaubt“, weiß der Tiroler.

Die erste Geige spielen, das wollen und schaffen viele - doch ein Streichinstrument bauen, das können nur die wenigsten Menschen. Kein Wunder: Schließlich brauchen Geigenbauer nicht nur ein geschicktes Händchen für den guten Ton, sondern vor allem eine fast unerschöpfliche Geduld. „160 bis 200 Arbeitsstunden kann man pro Geige rechnen. Für ein Cello braucht man sogar 250 bis 300 Stunden“, sagt einer, der es wissen muss.

Schon als Bub gerne geschnitzt und musiziert
Arnold Posch darf sich seit dem Jahr 1995 Geigenbaumeister nennen. „Ich habe als Bub schon Geige gespielt und geschnitzt“, erinnert sich der gebürtige Innsbrucker. Mit etwa 17 Jahren entschloss sich der heute 56-Jährige schließlich dazu, aus seinem Hobby einen Beruf zu machen.

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Mein Lehrmeister war schwerhörig, hat aber genau gewusst, was man tun muss, damit ein Instrument gut klingt.

Arnold Posch

Erst kam die Ausbildung in der Geigenbauschule in Mittenwald in Bayern, dann folgten fünf lehrreiche Jahre als Geselle im Schweizer Thun. „Mein Lehrmeister war schwerhörig, hat aber genau gewusst, was man tun muss, damit ein Instrument gut klingt“, schwärmt der Tiroler, der 1996 in der Schlossergasse in Hall erstmals seine eigene Werkstatt einrichten durfte.

Doch wie viele neue Instrumente pro Jahr entstehen dort? „Zwei, drei – mehr nicht“, erklärt Posch, der ansonsten vor allem mit kleineren und größeren Reparaturen beschäftigt ist.

Auf das Holz kommt es an
Wenn Posch in seinem „Domizil“ arbeitet, ist Genauigkeit und absolute Perfektion gefragt. „Fehler sind nicht erlaubt“, betont der Konzert-Liebhaber. Schon die Auswahl der Hölzer ist eine eigene Wissenschaft. Für die Geigen-Decke wird Fichtenholz verwendet, für Boden und Hals Ahorn. „Und die schwarzen Teile sind aus dem extrem harten Ebenholz“, konkretisiert der 56-Jährige. Die Hölzer sucht er selbst aus: „Das ist regelrecht die Königsdisziplin für jeden Geigenbauer.“

Der Klang einer Geige hängt dann aber vor allem von der Wölbung ab. „Je höher diese ist, desto zarter klingt die Geige. Je flacher die Wölbung, desto mehr Kraft und Sound kommt heraus.“

Gemeinsame Projekte mit der Gattin
Unterstützung erhält der Geigenbaumeister ab und zu auch von seiner Frau Sylvia. „Gemeinsame Projekte sind sehr schön. Sie hat vielleicht noch mehr Geduld als ich“, lacht er mit einem bübischen Grinsen.

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