Kampf gegen Mafia

Polizei will mehr Rechte im Kampf gegen Kriminelle

(Bild: Photographer: christian mathe)

Auskunft bei Funkzellenabfragen gibt es nur, wenn Verdächtige aktiv telefonierten. Aber nicht, wenn sich nur ihr Handy einloggt hatte. In Deutschland und Tschechien ist das anders. Die Exekutive dort kann dank dieses Rechts auch gezielter gegen das organisierte Verbrechen vorgehen.

Die Jagd nach der holländischen Bankomatensprenger-Mafia gestaltet sich für die Polizei – trotz Festnahme eines Verdächtigen (21) – extrem schwierig. Die Gauner verwenden die neueste Ausrüstung und sind perfekt vorbereitet.

Sie hinterlassen kaum DNA-Spuren, da sie ähnlich gut ausgestattet wie Polizisten der LKA-Tatortgruppe ans Werk gehen. Wird doch einer erwischt, herrscht das Gebot des Schweigens.

Rigider Datenschutz
Dass die heimische Exekutive in den meisten Fällen das Nachsehen hat, erklärt sich auch mit den äußerst rigiden Datenschutzvorgaben hierzulande. Landespolizeichef Andreas Pilsl und LKA-Chef Gottfried Mitterlehner appellieren in diesem Zusammenhang für eine Ausweitung der rechtlichen Mittel.

Im Ausland usus
„Bei einer Funkzellenabfrage zum Aktionsradius von Tatverdächtigen erhalten wir von Telefonanbietern aktuell nur Auskunft, wenn jemand aktiv telefoniert hat“, beklagt Mitterlehner. Loggt sich dessen Handy nur ein, darf das nicht weitergegeben werden. „Kollegen in Deutschland und Tschechien arbeiten hingegen sehr erfolgreich damit. Das bräuchten wir auch.“