Nachdem der SPÖ-Finanzstadtrat von Bruck/Mur den Namen von NS-Dichter Max Mell von der Ehrenbürger-Tafel entfernt hatte, gab es politischen Wirbel. Nun hat Bürgermeisterin Andrea Winkelmeier, ebenfalls SPÖ, „personelle Änderungen“ angekündigt.
Es habe „unüberbrückbare Auffassungsunterschiede zwischen Bürgermeisterin, Fraktion und Finanzreferent“ zum Budget und der „zukünftigen Ausrichtung der Stadtpolitik“ gegeben, heißt es in einer Aussendung am Mittwochabend.
„Als Bürgermeisterin gibt es für mich rote Linien, über die ich nicht gehen kann und auch nicht gehen werde. Eine etwaige Schließung des Freibades und des Eisstadions oder das Aussetzen von Vereins- und Wirtschaftsförderungen, wie vom Finanzreferent gefordert, waren und sind für mich inakzeptabel“, spricht Winkelmeier ein Machtwort.
Das bedeute für sie „einen klaren Vertrauensverlust, weshalb dieser Schritt unausweichlich war“. Es brauche „Einigkeit, Zuverlässigkeit und vor allem Loyalität, was hier nicht mehr der Fall ist“.
Den von der „Krone“ aufgedeckten Skandal - der Finanzreferent hatte den Namen des NS-Dichters und Brucker Ehrenbürgers kurzerhand von der Gedenktafel abgekratzt - erwähnt die Bürgermeisterin nur am Rande.
Erst am Dienstag zeigte sie sich über den Vorfall „sehr verärgert“. Die FPÖ forderte den Rücktritt des Stadtrats.
Gedenktafel-Wirbel „hat Vertrauen nicht gestärkt“
Die Vorkommnisse sind scheinbar nur der Tropfen gewesen, der das Fass zum Überlaufen brachte: „Auch die Vorkommnisse der letzten Tage haben das Vertrauen nicht gestärkt, das Gegenteil ist der Fall“, heißt es in dem Schreiben.
Am Donnerstag im Gemeinderat soll es einen Wahlvorschlag für einen neuen Finanzreferenten geben: Jörg Rabl übernimmt, sein Stadtratsmandat geht an Michael Baierl, aktuell Fraktionsvorsitzender.
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