Fahrplahn lückenhaft

St. Pölten steht nachts auf dem Abstellgleis

Niederösterreich
12.12.2023 16:00

Für Nachtschwärmer ist der Bahnfahrplan nicht gemacht. Zumindest nicht zwischen Wien und St. Pölten. Stadt und Land wollen das nun ändern. Auch FPÖ-Landesvize Udo Landbauer übt Kritik.

Fürs junge Partyvolk beginnt die Nacht oft erst um Mitternacht. Wer aber mit dem Zug von Wien nach Hause in die Region um die Landeshauptstadt will, muss um diese Zeit schon aufbrechen. Denn der Bahnfahrplan sowohl auf der flotteren Strecke über Tullnerfeld als auch auf der „Bummlertrasse“ durch den Wienerwald ist auf Nachtschwärmer nicht ausgerichtet. Die letzten Verbindungen stehen zwischen 0 und 1 Uhr bereit – auch an Wochenenden.

Initiative gestartet
Bewohner der Landeshauptstadt haben daher die Initiative „Nachtzug“ gestartet, die jetzt auch von Lokal- und Landespolitik unterstützt wird. Florian Krumböck, ÖVP-Klubobmann im St. Pöltner Gemeinderat, brachte das Anliegen im Rathaus ein – es folgte ein einstimmiger Schulterschluss mit den Initiatoren. „Ein ebenso starkes Votum im Landtag würde der Forderung nach mehr nächtlichen Zugverbindungen zwischen Wien und St. Pölten natürlich noch mehr Gewicht verleihen“, sagt Krumböck. Am Donnerstag werden er und die übrigen 55 Abgeordneten des Landesparlaments über eine Resolution zu diesem Thema abstimmen.

Überhaupt will Krumböck die Mobilität im sogenannten Zentralraum zwischen St. Pölten und Krems in den Fokus rücken. Gemeinsam mit Nationalrat Fritz Ofenauer und dem regionalen Gemeindebund-Chef Herbert Wandl legt der Verkehrssprecher der Landes-ÖVP dazu einen „Vier-Punkte-Fahrplan“ vor. Dieser reicht von der Umsetzung der Pläne zur sogenannten Regio-S-Bahn sowie einem neuen Bussystem über ortsübergreifende Fuß- und Radwege bis hin zu einem ebensolchen Car-Sharing-Modell.

Landbauer übt Kritik
Seit Sonntag ist der neue Fahrplan der ÖBB auf Schiene: Doch was nützt dieser, wenn die Züge nicht fahren? Genau das regt derzeit indes auch Verkehrslandesrat Udo Landbauer auf: „Wir bestellen mehr als 3 Millionen zusätzliche Zugkilometer und haben massiv in die Infrastruktur investiert. Verbesserungen müssen bei den Fahrgästen ankommen und dürfen nicht dem ÖBB-Chaos zum Opfer fallen“, kritisiert er die jüngsten Bahnausfälle - vor allem auf der Weststrecke. Zu den Nachtzügen sagt Landbauer: „Zwischen St. Pölten und Wien gibt es ein dichtes Angebot.“ Etwaige Lücken dürften auf das für die ÖBB zu geringe Fahrgastpotenzial zurückzuführen sein.

Eigene Krisensitzung ist geplant
Das fängt ja gut an, hieß es dieser Tage indes im Weinviertel: Denn schon die allererste Fahrt der Laaer Ostbahn im neuen Fahrplan fand nicht statt. Dem nicht genug:  Die beiden folgenden Garnituren wurden lediglich einstöckig und kurz geführt - Zitat eines Pendlers: „Wenn das so weitergeht, werden sich die Leute bald stapeln.“ Und die Aussage stimmt - die „Krone“ hat bei ÖBB-Sprecher Christopher Seif nachgefragt: „Es ist richtig, dass auf der Laaer Ostbahn künftig keine Doppelstockzüge mehr zum Einsatz kommen. Diese Entscheidung wurde nach Evaluierung der Fahrgastzahlen getroffen.“

Der   Ladendorfer Pendlerinitiative „Laaer Ostbahn“ reicht es nun, auf den Verbindungen nach Wien im Norden infrastrukturell ständig das Schlusslicht zu sein.  Daher lädt man am Mittwoch, um 19 Uhr ins Café und Beisl altes Milchhaus im Ort „zur Krisensitzung“. Auf dem Programm stehen Informationen, Diskussionen, aber auch Lösungsvorschläge. 

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