In den vergangenen sieben Tagen ereigneten sich in Südafrika gleich zwei bewaffnete Überfälle auf Touristen. Wie jetzt bekannt wurde, haben Angreifer bereits letzte Woche einen Bus mit 32 österreichischen Passagieren beschossen - die Bande konnte jedoch abgeschüttelt werden. Eine Urlaubergruppe am Samstag hatte weniger Glück, ihr Bus wurde gekapert. Schwer bewaffnete und maskierte Männer raubten Kameras, Handys und Schmuck der verängstigten Urlauber.
Es waren spektakuläre Szenen, die sich auf dem Weg zum exklusiven 5-Sterne-Urlaubsresort „Sun City“ und dem Safari-Park „Pilanesberg-Wildreservat“ abspielten. Beide Male hatten die Urlauber gerade die Hauptstadt Pretoria verlassen, als die Räuber sie auf einer Landstraße abpassten.
Der erste Überfall ereignete sich in der Nähe der Stadt Rustenburg. In dem Reisebus, der 32 österreichische Touristen zu dem 5-Sterne-Resort bringen sollte, tauchte plötzlich ein Wagen auf. Aus dem Seitenfenster des Fahrzeugs wurde eine Waffe auf den Busfahrer gerichtet.
Angreifer feuerten, Buslenker rammte Auto
Dann sollen sich Szenen wie in einem Actionfilm abgespielt haben. Als der Busfahrer sich weigerte anzuhalten, eröffneten die Kriminellen das Feuer auf die Vorderreifen. Statt stehen zu bleiben, entschied sich der Lenker dazu, mit dem 25 Tonnen schweren Reisebus den Audi der Angreifer zu rammen.
Die Angreifer drehten schließlich ab. Zwei Einschusslöcher in der Seite des Busses und eins im Vorderreifen zeugen von der Tat, körperlich verletzt wurde niemand.
Eine zweite Touristengruppe hatte am Samstag jedoch weniger Glück. Elf Urlauber, darunter sechs Deutsche, waren gerade auf dem Weg, um die „Big 5“ (Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe und Leopard) zu sehen. Ihr Bus wurde gekapert, Schmuck, Handys und Kameras gestohlen.
Die Ereignisse werfen einen dunklen Schatten auf das Bild des ansonsten als Urlaubsparadies bekannten Landes. Die Polizei hat die Kontrollen verstärkt. Und doch: Immer wieder kommt es in Südafrika zu sogar tödlichen Überfällen.
Das österreichische Außenministerium hat die Reiseinformationen zu Südafrika bereits angepasst. So ist auf der Homepage zu lesen: „Besonders in den Großstädten Johannesburg, Durban, Kapstadt und Pretoria, vor allem in den Townships und innerstädtischen Gebieten, ist die Gewaltkriminalität hoch. Erhöhte Vorsicht gilt auch während Aufenthalten in Touristenzentren wie z.B. Kruger Park (die Zufahrt via Numbi ist zu meiden) und bei Überlandfahrten im Generellen.“
In Folge der gehäuften Überfälle auf Reisebusse haben wir sofort die Reiseinformationen für Südafrika angepasst.
Sprecher des Außenministeriums
Weiters heißt es: „Auf Autobahnen oder -zufahrten kommt es immer wieder zu Zwischenfällen, dass Reisende oder auch Reisegruppen angehalten und ausgeraubt werden. Häufig geben sich die Räuber als Polizisten aus. Die Strecken von und zu den Flughäfen in Johannesburg und Pretoria sind hiervon besonders betroffen. In diesen Fällen sollte keinesfalls Gegenwehr geleistet werden, da die Gewaltbereitschaft äußerst hoch ist.“
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