Seltenes Tier in Wien

Warum Jäger in der Lobau diesen Damhirsch fürchten

Wien
13.12.2025 16:00

Die Sichtung eines Elchs in Wien war zwar ein glatter Fehlalarm, doch dieses besondere Wildtier in der Lobau ist höchst real: Seit Jahren streift ein weißer Damhirsch dort durch die Natur, sorgt für Staunen – und jagt so manchem Jäger Angst ein.

„Elch von Anrainern im Bereich des Panozzalacken-Wegs entdeckt“. Die Aufregung über eine angebliche Elch-Sichtung in der Lobau war zuletzt riesig. Schließlich stellte sich die Meldung jedoch als falsch heraus. Trotzdem leben in dem Naturparadies ganz besondere Tiere. Wie etwa ein weißer Damhirsch, der erstmals 2022, also vor drei Jahren gesichtet wurde.

Legende prophezeit Unglück innerhalb von einem Jahr
„Ja, den gibt‘s dort wirklich. Hoffentlich noch immer!“, heißt es dazu von Robert Eichert und der Lobauinfo-Seite. Im Vergleich zu anderen Huftieren kommen beim Damhirsch Farbanomalien zwar etwas häufiger vor, selten sind sie aber trotzdem und eher in Tierparks anzufinden, da sie in freier Wildbahn gezielt abgeschossen werden – aber nicht von jenen Jägern, die Traditionen kennen und vielleicht ein wenig abergläubisch sind.

Bis zur Donauregulierung 1875 war die Lobau ein exklusiv dem Kaiserhaus vorbehaltenes ...
Bis zur Donauregulierung 1875 war die Lobau ein exklusiv dem Kaiserhaus vorbehaltenes Jagdrevier.(Bild: APA/Willfried Gredler-Oxenbauer)

Um den seltenen weißen Hirsch zu Gesicht bekommen, braucht man vor allem eines: nämlich Glück. Trotzdem sind viele Jäger immer noch überzeugt, dass der Abschuss eines weißen Wildtiers den eigenen oder den Tod eines Familienmitgliedes innerhalb eines Jahres bedeutet. Als sich vor einigen Jahren im deutschen Nordhessen eine größere Population an weißen Damhirschen sammelte und Abschusserlaubnisse erteilt wurden, fand sich kein einziger Jäger, der sie jagen wollte.

Tradition seit Jahrhunderten
Vielen Jägern, die weißes Wild verschonen, geht es schlicht auch um Tradition. Schon in einer Darstellung der Legende des heiligen Hubertus – des Schutzpatrons der Jagd – aus dem Jahr 1459 ist jener Hirsch, in dessen Geweih ein Kreuz erscheint und so zur Bekehrung des davor maßlosen Jägers und Taugenichtses führt, weiß.

Der Habsburger Erzherzog Franz Ferdinand hielt offenbar wenig auf Tradition und Aberglauben. Er war begeisterter Jäger, unter anderem auch in der Lobau, und hat am 27. August 1913 trotz Warnungen seiner Jagdkollegen im Salzburger Tennengau eine weiße Gams geschossen, die noch heute im dortigen Haus der Natur präpariert ausgestellt wird. Am 28. Juni 1914 fiel er in Sarajevo (Bosnien-Herzegowina) einem Attentat zum Opfer.

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