Anhand von Bildern
Experten haben einige Geiseln für tot erklärt
Während nach wie vor Dutzende Familien und Freunde um das Leben der in den Gazastreifen verschleppten Geiseln bangen, hat ein Team von Experten des israelischen Gesundheitsministeriums einige Personen nun für tot erklärt. Dabei stützen sich die Experten auf Videoaufnahmen und Aussagen von freigelassenen Geiseln.
In der aktuellen Ausnahmesituation sei es möglich, jemanden ohne eine ärztliche Leichenschau für tot zu erklären. Ziel sei es, Angehörigen entgegenzukommen. Ihnen solle die Möglichkeit zur Trauer gegeben werden, wenn keine Hoffnung mehr bestehe, dass die Angehörigen überlebt haben, sagte Kommissionsleiterin Hagar Misrahi am Sonntag dem israelischen Radiosender Kan.
Seit Ende der Feuerpause sieben Geiseln für tot erklärt
Seit Ende der Feuerpause am Freitag haben die israelischen Behörden für sechs Zivilisten und einen Armeeoberst den Tod in Gefangenschaft festgestellt. Um solche Entscheidungen zu treffen, würden Filme von dem Überfall der Hamas am 7. Oktober genau untersucht, erklärte Misrahi. Dabei handle es sich um Aufnahmen, die die radikalen Islamisten selbst ins Netz gestellt haben. Sie stütze sich mit ihrem Team aber auch auf Videos von Palästinensern, die die Angriffe beobachtet und gefilmt hätten. Darüber hinaus gebe es Bilder von Überwachungskameras.
Das gesamte Material werde „immer und immer wieder, Einstellung für Einstellung“ durchgegangen, schilderte Misrahi. Zusammen mit einem Gerichtspathologen und einem auf körperliche Traumata spezialisierten Mediziner suche sie in den Aufnahmen nach lebensgefährlichen Verletzungen, die die Geiseln erlitten haben könnten, sowie nach augenscheinlich leblosen Körpern. Berichte Freigelassener über den Tod von Geiseln würden ebenfalls in die Bewertung einfließen.
Totgeglaubtes Mädchen kam vor Kurzem frei
Laut Misrahin haben bisher alle betroffenen Familien die jeweilige Entscheidung des Teams akzeptiert. Aber auch wenn dies nicht der Fall sei, werde dies respektiert - wenn eine Familie beispielsweise erst bei der Übergabe einer Leiche zur Trauer bereit sei. Das Risiko, sich zu irren, dürfte den Experten durch den Fall eines entführten Mädchens bewusst sein. Ihr Vater war bereits inoffiziell über den Tod seiner Tochter während des Hamas-Überfalls informiert worden. Das Kind war aber entführt worden und kam während der Waffenruhe frei.
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