Die Inschrift aus dem 3. Jahrhundert nach Christus sei eine wissenschaftliche Sensation, sagte der Präsident des Landesamtes für Archäologie und Denkmalpflege, Sven Ostritz, am Donnerstag in Weimar. Etwa ebenso alte Runen seien bisher außerhalb Skandinaviens nur aus der Märkischen Schweiz bei Berlin und aus der Westukraine bekannt.
Sprachgeschichtliche Sensation
Aus Thüringen seien bisher nur vier Objekte mit Runen aus dem sechsten Jahrhundert bekannt. Der Fund sei zudem der südlichste Nachweis von Runen dieser Zeit und eine sprachgeschichtliche Sensation. Die Inschrift "Kaba" bilde mit der maskulinen Endung -a ein bisher fehlendes Bindeglied in der Entwicklung vom Urgermanischen zur westgermanischen Sprachfamilie, aus der sich später das heutige Deutsch entwickelte.
In germanischer Siedlung entdeckt
Geborgen wurde der Kamm bei Ausgrabung einer germanischen Siedlung in Frienstedt, wo Archäologen von 2000 bis 2003 eine Siedlung mit vornehmen Gräbern und einen vermutlichen Kultplatz untersucht hatten. Dabei wurden in etwa 1,80 Meter Tiefe auch die Teile des dreieckigen, mit Kreisen verzierten Kamms entdeckt.
Aber erst bei seiner Restaurierung und im hellen Licht unter dem Mikroskop habe der inzwischen wieder zusammengesetzte Kamm Anfang 2012 sein Geheimnis - die Runen (Bild 2) - offenbart, sagte Projektleiter Christoph G. Schmidt.
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