Umfrage zeigt:

Mehrheit der Österreicher für Pelz-Verkaufsverbot

Tierecke
27.11.2023 14:50

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: 68 Prozent der österreichischen Bevölkerung befürworten ein Import- und Verkaufsverbot von Pelzprodukten in der EU. Spannend: Junge Menschen sind Pelz gegenüber tendenziell aufgeschlossener als Ältere.

Laut einer von der Tierschutzorganisation „Vier Pfoten“ in Auftrag gegebenen Marketinstitut-Online-Umfrage (n=1000) wünschen sich 68 Prozent der Österreicher ein Verkaufsverbot für Pelz in der EU. 39 Prozent geben an, beim Kauf darauf zu achten, ob es sich um Echt- oder Kunstpelz handelt.

Davon würden 31 Prozent ausschließlich Kunstpelz und acht Prozent nur Echtpelz kaufen. Spannend ist auch die Frage nach Pelz aus Second Hand: 15 Prozent würden sich zwar keinen neuen, aber durchaus einen gebrauchten Pelz anschaffen.

Umfrageergebnisse grundsätzlich erfreulich
„Das Ergebnis der Umfrage ist generell sehr erfreulich und bestätigt uns in unserem Kampf gegen eine völlig sinnlose Tierquälerei. In Österreich sind Pelzfarmen seit Jahrzehnten verboten, in vielen EU-Ländern mittlerweile auch, weil man den Tieren zu Recht dieses Leid ersparen wollte“, sagt „Vier Pfoten“-Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck.

Zitat Icon

Es ist durchaus bahnbrechend, wenn mehr als zwei Drittel der Bevölkerung sowohl ein Import- als auch ein Verkaufsverbot fordern.

„Vier Pfoten“-Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck

„Pelz muss in der EU Geschichte werden, und dazu gehört konsequenterweise auch ein Import-und Verkaufsverbot“, so Weissenböck weiter. Dass 15 Prozent der Österreicher Pelz aus zweiter Hand kaufen würden, geht mit dem allgemeinen Trend zum „Upcycling“ einher.

Problematischer Trend
Die Tierschützer sehen dies kritisch: „Je mehr Pelz auf der Straße zu sehen ist, desto salonfähiger wird er. Denn man kann ja nicht erkennen, ob es sich um einen neuen oder einen gebrauchten handelt. Und letztendlich steht hinter einem Pelzprodukt immer ein Tier, das nicht nur schrecklich gehalten, sondern auch grausam getötet wurde“, so Weissenböck.

  • Jährlich sterben 100 Millionen Tiere, nur um zu Modeartikeln verarbeitet zu werden
  • „ethisch korrekten“ Pelz gibt es nicht
  • Nerze, Marderhunde und Füchse werden am häufigsten auf Pelzfarmen gehalten. Sie sterben qualvoll durch Vergasung oder Stromschlag.
  • In der EU gibt es keine Richtlinien oder detaillierte Vorschriften zur Haltung von Pelztieren
  • Echtpelz ist oft falsch oder gar nicht gekennzeichnet. Auch der Preis ist nicht aussagekräftig

Die Jungen sind nicht so abgeneigt
Große Sorgen bereitet vor allem auch die Tatsache, dass junge Menschen Pelz tendenziell weniger kritisch als die Restbevölkerung gegenüberstehen. Während nur zehn Prozent der Menschen ab 30 Jahren Echtpelz sowohl neu als gebraucht kaufen würden, sind es bei den 16-29-Jährigen 15 Prozent. Ebenfalls 15 Prozent der Jungen sagen, sie würden nur Echt- und keinen Kunstpelz erwerben, was unter den Älteren nur acht Prozent angeben.

Sind Influencer schuld?
„Wir sehen leider, dass das Bewusstsein für Tierleid bei den Menschen unter 30 Jahren gesunken ist. Das ist wohl nicht zuletzt auf diverse Social Media Trends zurückzuführen, die von immer mehr Influencern forciert werden. Es ist bedenklich, dass Mode, für die Tiere die Opfer sind, wieder schicker wird“, sagt die „Vier Pfoten“-Kampagnenleiterin.

Entenfellner: „Pelz ist immer gleich Tierleid“
„Krone“-Tierexpertin Maggie Entenfellner macht schon seit Jahren auf das Leid der Pelztiere aufmerksam und ergänzt: „Fakt ist: es gibt keine Pelzfarmen, die den natürlichen Bedürfnissen der Tiere entgegenkommen. Pelz zu tragen, bedeutet Tierleid zu unterstützen. Da hilft kein Gütesiegel und auch kein Schönreden der Pelzlobbies.“

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