Gewalt nimmt zu

Land will Förderstunden für radikalisierte Schüler

Steiermark
22.11.2023 15:57

Der Nahostkonflikt verschärft Gewalttendenzen an steirischen Schulen weiter. Das Land will nun mit schnell umsetzbaren Maßnahmen gegen eine weitere Eskalation vorgehen. Ein erster Schritt soll Förderunterricht für radikalisierte Schüler sein.

Das Klima an steirischen Schulen wird immer rauer: Wie berichtet, gab es im letzten Schuljahr über 70 Suspendierungen - ein Negativrekord - und auch heuer sind es seit Schulstart bereits 13 Fälle. Gewalt sowie politische und religiöse Radikalisierung unter Kindern und Jugendlichen lässt bei Pädagogen und Eltern die Alarmglocken schrillen.

Nahostkonflikt gießt Öl ins Feuer
Bildungslandesrat Werner Amon (ÖVP) lud daher gestern zu einem runden Tischen mit Experten aus dem Bildungsbereich sowie der Polizei und dem Verfassungsschutz. „Wir haben in den letzten Wochen eine verstärkte Tendenz in Richtung Radikalisierung zu verzeichnen, das liegt natürlich auch am Nahostkonflikt“, sagt Amon und bringt nun Maßnahmen aufs Tapet, die direkt an Schulen umgesetzt werden sollen.

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Wir wollen jetzt für Suspendierungen ein Begleitprogramm aufsetzen und versuchen auch die Sozialarbeit aufzustocken.

Bildungslandesrat Werner Amon (ÖVP)

Demokratie- und Wertebildung
So will der Bildungslandesrat etwa auf speziellen Förderunterricht im Sinne eines Deradikalisierungsprogramms setzen. „Das kann von Pädagogen unmittelbar ausgesprochen werden, ist verpflichtend und bedarf keiner Zustimmung der Eltern“, so Amon. Lehrer sollen Kinder und Jugendliche dabei gemeinsam mit Psychologen, Sozialarbeitern und Präventionsbeamten der Polizei u.a. in puncto Demokratie und Werte sensibilisieren.

Einen Schritt weiter könnte man noch im Bereich sonderpädagogischer Förderbedarf gehen. „Hier braucht es bundesgesetzliche Änderungen, die ich auch vorschlagen möchte, um wenn nötig massiver zu intervenieren“, sagt der Bildungslandesrat.

Suspendierungen seien das allerletzte Mittel und hätten bislang auch kaum etwas gebracht, da ein entsprechendes Begleitprogramm fehlt. Hier prüfe man nun bestehende Modelle, die so rasch wie möglich an steirischen Pflichtschulen umgesetzt werden sollen. 

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