17-Jähriger in U-Haft

Mordversuch mit Miniatur-Brieföffner in Leoben

Steiermark
15.11.2023 18:00

Ein Streit unter rivalisierenden Gruppen in Leoben eskalierte. Die Opfer kamen nur ganz knapp ohne schwere Verletzungen davon. Der 17-jährige Haupttäter schlitzte auf seiner Flucht vor der Polizei noch einen Autoreifen auf. Jetzt sitzt er in U-Haft.

In der Pestalozzistraße in Leoben waren die rivalisierenden Gruppen aneinandergeraten. Worum es bei dem Streit ging, ist noch Gegenstand der Ermittlungen. Fest steht aber, dass ein erst 17-Jähriger wegen des Verdachts des versuchten Mordes in Untersuchungshaft sitzt, gemeinsam mit einem 20-jährigen Komplizen, dem gefährliche Drohungen und ein Schlagring (mit integriertem Messer) zum Verhängnis wurden. Ein 18-jähriger Mittäter wurde auf freiem Fuß angezeigt.

Polizeihund fand die Tatwaffe
Wer die Polizei alarmierte, ist unklar. Als die Beamten aber am Tatort eintrafen, rannten die Verdächtigen davon. Auf seiner Flucht hatte der 17-jährige Syrer noch die Zeit, den Reifen eines abgestellten Pkw aufzuschlitzen. Unterwegs warf er einen Gegenstand weg - dieser konnte aber von einem Polizeihund sichergestellt werden.

(Bild: Stock Adobe)

Es handelte sich dabei offenbar um einen Miniatur-Schwertbrieföffner. Mit dieser Waffe, die man gut verstecken kann, soll er auf seine Rivalen losgegangen sein. Mehrfach soll er in Richtung ihrer Bäuche gestochen haben. Verletzt wurde zum Glück niemand.

Opfer nur unverletzt, weil sie ausweichen konnten
Doch warum sitzt der Syrer nun wegen Mordversuch in Untersuchungshaft, wo es doch gar keine Verletzten gab? Die „Steirerkrone“ hat bei der Staatsanwaltschaft Leoben nachgefragt. Eine Sprecherin erklärte, dass nur deshalb niemand verletzt wurde, weil die Opfer rechtzeitig zurückspringen konnten.

Zitat Icon

Es geht um Verdacht des versuchten Mordes, weil von Zeugen geschildert wurde, dass die Stichbewegungen mit dem Brieföffner in Richtung Bauch geführt wurden und Verletzungen nur deshalb ausblieben, weil die Opfer zurückgesprungen sind.

Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Leoben

Hätten sie das nicht geschafft, wären vermutlich schlimme Verletzungen oder - bei einem Stich in die Bauchgegend - sogar der Tod eine mögliche Folge gewesen. Das hat der Tatverdächtige offenbar billigend in Kauf genommen.

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