Knallhartes Ultimatum

Metaller klar: „Bereiten alles für den Streik vor“

Politik
13.11.2023 09:42

Bei den Verhandlungen zwischen Metaller-Gewerkschaft und den Arbeitgebern kommt es am Montag zu einem ersten Showdown. Die Vorstellungen über anstehende Lohnerhöhungen liegen dabei immer noch weit auseinander. Die Gewerkschaft geht mit einem Ultimatum in die Gespräche.

Das vorerst letzte Treffen am vorigen Donnerstag wurde nach gut sechs Stunden unterbrochen. Die Arbeitgeber sahen danach eine Annäherung, die Arbeitnehmer widersprachen und drohten mit einem „massiven Streik“, sollte es am Montag keine Einigung geben.

Die Marschrichtung der Gewerkschafter ist klar - es braucht eine faire Lohnerhöhung, sonst drohen Streiks.  (Bild: APA/ROLAND SCHLAGER)
Die Marschrichtung der Gewerkschafter ist klar - es braucht eine faire Lohnerhöhung, sonst drohen Streiks. 

„Es steht Spitz auf Knopf. Kein Abschluss am Montag wird zu den größten Arbeitsniederlegungen seit langer Zeit führen“, so Gewerkschaften GPA und PRO-GE. Die Verhandler der Arbeiter zeigen sich dabei wenig optimistisch: „Wir bereiten alles für den Streik vor, weil es nicht absehbar ist, dass wir zu einer Einigung kommen“, so Gewerkschafter Karl Dürtscher im Ö1-„Morgenjournal“ am Montag. Man unternehme aber trotzdem noch einen Einigungsversuch.

Bis 22 Uhr könnte es am Montag gehen - bis dahin soll es auch eine finale Entscheidung geben, ob die Arbeit niedergelegt wird, oder auch nicht.

Arbeitnehmer werden bei Streik abgemeldet
Auf Seite der Arbeitgeber bleibt einmal mehr die Forderung aufrecht, dass sich „auch die Gewerkschaft dementsprechend bewegen“ müsse, führte Chefverhandler Christian Knill aus. Er gehe aber davon aus, „dass wir weiterkommen.“

Für den Fall einer Arbeitsniederlegung werden die Mitarbeiter laut Knill jedenfalls für diese Zeit abgemeldet und über einen Streikfonds entschädigt. Dies sei aber weniger als man durch reguläre Arbeit bekomme, bekräftigte der Industrielle. 

Ein Umstand, der bei der Gewerkschaft mäßig gut ankommt: So fordert Dürtscher auch im Falle eines Streiks die volle Entlohnung durch die Arbeitgeber. Sollte aber tatsächlich weniger für die Arbeiter herausschauen, gebe es aber auch noch einen eigenen Streikfonds der Gewerkschaft - auf diesen haben aber nur Mitglieder Anspruch. 

Wifo-Experte: Arbeitgeber kommen ohnehin gut weg
Die Streikstatistik in der Metallindustrie weist zwei größere Arbeitsniederlegungen in der jüngeren Vergangenheit aus: 2011 kam es zu Streiks in rund 200 Betrieben mit 100.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern sowie 2018 in über 240 Betrieben mit mehr als 70.000 Beschäftigten.

Der Wifo-Experte Benjamin Bittschi meinte zur APA, dass die Arbeitgeber mit der von den Gewerkschaften eingeforderten „Benya-Formel“ ohnehin gut bedient seien, da hier die gesamtwirtschaftliche Produktivitätssteigerung zur Anwendung komme und nicht jene aus der Industrieproduktion, die höher sei.

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