Riccardo Simonetti:

Kein Happy End für Schwule in bayerischer Provinz

Society International
09.11.2023 08:20

Der queere TV-Star Riccardo Simonetti hat über seine schwere Zeit als schwuler Jugendlicher in der bayerischen Provinz gesprochen.

„Für Schwule gibt es in der bayerischen Provinz oftmals kein Happy End“, sagt der Sohn italienischer Einwanderer, der in Bad Reichenhall geboren und aufgewachsen ist, in der Zeitschrift „Stern“.

Spießrutenlauf
Seine Jahre als homosexueller Heranwachsender beschreibt er als Spießrutenlauf.

„Wenn man als schwuler Junge auf dem Land aufwächst, muss man sich ständig die Frage stellen, ob einem wichtiger ist, von anderen gemocht zu werden oder glücklich zu sein“, so der 30-jährige Entertainer im Doppelinterview mit Anke Engelke, mit der er den Podcast „Free Hugs“ moderiert.

Puppenecke oder Fußball?
„Das fängt mit der Frage an, ob man gewisse Sachen nicht anzieht, nur um in Ruhe gelassen zu werden. Gehe ich im Kindergarten in die Puppenecke, oder spiele ich aus Gruppenzwang lieber beim Fußball mit? Man muss als schwuler Junge früh entscheiden, wer man sein will.“

Die Diskriminierung habe seinen Wunsch, Fernsehstar zu werden, verstärkt. „Weil ich dort ständig Menschen gesehen habe, die mit Dingen davonkommen, für die man im realen Leben kritisiert worden wäre. Es wirkte auf mich wie ein Ort, an dem man frei sein darf. Auf dem Dorf hätte man über Thomas Gottschalk oder Lady Gaga gesagt, dass sie nicht ganz normal sind. Im Fernsehen bewunderte man sie dafür.“

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Auf dem Dorf hätte man über Thomas Gottschalk oder Lady Gaga gesagt, dass sie nicht ganz normal sind. Im Fernsehen bewunderte man sie dafür.

Riccardo Simonetti

Engelke bereut Sketches
Simonettis Podcast-Kollegin Anke Engelke hat selbst schon viel Kritik eingesteckt und kritisiert sich im Magazin „Stern“ nun sich selbst für einige Sketche in der Vergangenheit, die sie heute anders angehen würde.

Insbesondere sogenanntes Blackfacing, bei der sich weiße Menschen schminken, um schwarze Menschen stereotyp darzustellen, sehe sie heute kritisch. Engelke betonte: „Blackfacing, Yellowfacing - einige Parodien würde ich so heute nicht mehr machen. Da müssen wir gar nicht mehr diskutieren. Damit muss ich leben.“

Anke Engelke möchte heute vieles nicht mehr so machen wie früher. (Bild: AEDT / Action Press / picturedesk.com)
Anke Engelke möchte heute vieles nicht mehr so machen wie früher.

Darüber hinaus äußert sich Engelke zu ihrer damaligen Parodie der Tic Tac Toe Sängerin Ricarda Wältken, die die Komikerin in den Neunziger Jahren in der Sketch-Show „Die Wochenshow“ als naive Moderatorin des fiktiven Teenie-Magazins „Rickys Popsofa“ persiflierte.

„Als Ricarda Wältken, die ich da persiflierte, auf mich zukam und sagte, dass sie das so nicht in Ordnung findet, war für mich klar, dass ich damit aufhöre“, erklärt Engelke im Doppelinterview mit TV-Star Riccardo Simonetti, mit dem sie den Podcast „Free Hugs“ moderiert

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