Riesenprojekt der ÖBB

Flachgautunnel: Anrainer warnen vor Risiken

16,5 Kilometer Tunnel sind in und um das Gemeindegebiet von Seekirchen geplant.

(Bild: Region Salzburger Seenland)

Die ÖBB laden am Donnerstag in Neumarkt zum Dialog über den viergleisigen Bahnausbau im Flachgau. Bürger der massiv betroffenen Gemeinde Köstendorf protestieren im Vorfeld.

Schon seit Jahren stoßen die Österreichischen Bundesbahnen mit ihren Plänen zum vierspurigen Gleisausbau der Westbahnstrecke auf großen Widerstand. Der wird sich am Donnerstag wieder zeigen. Die ÖBB laden Bürger zum Dialogforum in die HLW Neumarkt, um den Planungsstand vorzustellen. Die Bundesbahnen wollen heuer endlich ihre Unterlagen zur Umweltverträglichkeitsprüfung einreichen.

Tunnel zwischen Köstendorf und Kasern auf 16,5 km Länge
Köstendorf ist als Standort der Tunneleinfahrt massiv von dem Projekt betroffen. Genau von hier bis Kasern sind zwei 16,5 Kilometer lange Bahntunnel vorgesehen. Sie sollen mit je einem Gleis die zweigleisige Bestandsstrecke, die auch entlang des Wallersees verläuft, ergänzen. Die „Interessengemeinschaft Bahntunnel Flachgau betroffener Bürger“ warnt unter anderem eindringlich vor einer Gefährdung des Trinkwassers durch die Tunnelbohrungen. Auf Anfrage antworten die ÖBB, „eine gesicherte Wasserführung ist ein wesentlichster Eckpfeiler des Vorhabens“. Nach menschlichem Ermessen würden keine Auswirkungen auf die örtlichen Wasserversorger drohen.

Ortschef fordert Notplan zur Wasserversorgung
Wolfgang Wagner reicht das nicht. Der Köstendorfer Bürgermeister steht im Namen seiner Gemeinde zu dem Ausbau, fordert aber: „Die ÖBB müssen uns einen Plan vorlegen für den Fall, dass doch etwas passiert. Wassertanks als Notversorgung können nicht die Lösung sein.“ Die Sorgen der Bürgerinitiativen verstehe er sehr gut, sie erwarte eine Riesenbelastung über Jahre. Seine Gemeinde erhoffe sich vom Ausbau engere Takte für S-Bahn und Regionalverkehr. Die bisherigen Dialogforen hätten schon mehrere Verbesserungen gebracht.