Die vielen aktuellen Konfliktherde auf der Welt fordern auch Opfer bei den Reportern, Kameraleuten und Fotografen. Bomben, Drohungen und Attacken gefährden die wichtige Berichterstattung und die Todesrate steigt an.
Ein ARD-Team wurde im Westjordanland von israelischen Soldaten bedroht, das Büro der französischen Nachrichtenagentur AFP in Gaza wurde von einem Geschoß schwer beschädigt, und der Radiomoderator Juan Jumalon wurde auf den Philippinen während einer laufenden Sendung erschossen. Das sind nur die Geschehnisse der letzten Tage, bei denen Journalisten zu Opfern wurden. Berichterstatter, vor allem in Krisengebieten wie der Ukraine oder Nahost, leben zunehmend gefährlich. Laut der Organisation „Reporter ohne Grenzen“ wurden alleine im vergangenen Jahr 57 Journalisten weltweit getötet, 65 entführt, 49 verschwanden spurlos, und 533 saßen im Gefängnis - so viele wie noch nie. Frauen, deren Anteil im Journalismus immer stärker wächst, sind von diesem Trend nicht ausgenommen. Die Zahl der Reporterinnen, die im Zusammenhang mit ihrer Arbeit getötet wurden, verdreifachte sich in der Zeit zwischen den Jahren 2020 und 2022.
Und die Zahlen dürften dieses Jahr noch gestiegen sein, denn alleine im Israel-Konflikt sind bereits mehr als elf Journalisten ums Leben gekommen. Mehrere gelten als vermisst, viele wurden verletzt. Das Komitee zum Schutz von Journalisten betonte nach Bekanntwerden dieser Zahlen, dass Berichterstatter Zivilisten sind, die in Krisenzeiten wichtige Arbeit leisten „und nicht ins Visier von Kriegsparteien geraten dürfen“. Alle Konfliktparteien müssten Maßnahmen ergreifen, um die Sicherheit von Medienschaffenden zu gewährleisten. Bisher hat diese Forderung aber offenbar noch nicht gegriffen.
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