Heizung und Warmwasser wurden für 550 Bewohner er Robert-Stolz-Siedlung in Wiener Neustadt massiv teurer. Warum, weiß aber (noch) niemand . . .
Im Juni war die Welt noch in Ordnung für die rund 550 Mieter der Robert-Stolz-Wohnhausanlage in Wiener Neustadt. Nahezu jeder Bewohner erhielt bei der letzten Fernwärme-Abrechnung eine nicht unerhebliche Gutschrift. Fünf Monate später steht ihnen jedoch das Entsetzen ins Gesicht geschrieben. Denn in der Vorwoche flatterte ihnen ein neuer Brief ins Haus. Dessen Inhalt: Ein Preisanstieg für Heizung und Warmwasser um bis zu 220 (!) Prozent. Gültigkeit: Ab sofort!
„Zuerst bekam ich 450 Euro Gutschrift, jetzt zahle ich plötzlich 243 statt 90 Euro im Monat. Da stimmt doch etwas nicht“, ist Hannes Winkler, Sprecher der Wohnhausanlage, fassungslos. Er kennt weitere Beispiele: „Eine Jungfamilie mit zwei Kleinkindern muss zu 900 Euro Miete nun 500 Euro statt 170 für die Fernwärme zahlen. Ältere Personen haben geweint, als sie die Briefe gelesen hatten.“
Komplizierte Verhältnisse
In seiner Verzweiflung kontaktierte Winkler auch die „Krone“, die rasch Bewegung in die Sache bringen konnte. Noch gestern am späteren Nachmittag trafen sich Vertreter der EVN, der Stadt sowie der gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft EGW mit einigen Bewohnern. Denn die Sache ist kompliziert. Die Fernwärme liefert die EVN, die Wohnhausanlage gehört der Stadt, die aber von der EGW verwaltet wird, die wiederum die Firma Techem für die Ablesung beauftragt.
Und irgendwo in diesem Konstrukt dürfte wohl ein Fehler passiert sein. „Wir haben der Anlage zuletzt 48.000 Euro für die Fernwärme verrechnet, heuer sind 53.000 Euro prognostiziert. Das ist zwar ein Anstieg, aber nicht um das Drei- oder Vierfache“, berichtet EVN-Sprecher Stefan Zach. Wie es zu den horrenden Vorschreibungen kommen konnte, ist für ihn noch nicht nachvollziehbar. „In diesem Fall ist jeder einzelne Mieter nicht direkt unser Kunde, daher können wir das im Detail nicht überprüfen. Es gibt auch keine Einzelzählung, sondern eine Wurzelmessung“, so Zach. Auch Bürgermeister Klaus Schneeberger hat eine rasche Überprüfung angekündigt.
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