Katias Kolumne

Wann tun wir endlich etwas gegen Frauenmorde?

Kolumnen
01.11.2023 12:00

Und wieder ist eine Frau tot. Allein im Oktober wurden 6 Frauen ermordet. Der große Aufschrei der Politik? Der bleibt aus. Offenbar haben wir es bereits aufgegeben, Frauenmorde stoppen zu wollen.

Es ist nämlich schon bezeichnend, wenn es zu jeder Petitesse eine groß angelegte Pressekonferenz gibt, während sich zum Thema Frauenmorde kein Regierungspolitiker findet, der öffentlich mahnt, verurteilt oder Hoffnung spenden möchte. Nicht einmal die Frauenministerin empfand die Wertigkeit, etwas zu sagen. Das ist besonders bitter.

Toxische Männlichkeit als Grundproblem
Die Stille der Öffentlichkeit ist nämlich Teil des Problems. Solange kein groß angelegtes Umdenken in den Köpfen stattfindet, wie man mit Frauen umzugehen hat, wird das Herabwürdigen, das Abwerten, das Belästigen und auch in letzter Konsequenz das Morden weitergehen. Das Grundproblem für alle diese frauenfeindlichen Phänomene ist eine toxische Männlichkeit. Auch, wenn es viele nicht hören möchten.

Die Wurzel des Übels
Der Gedanke, dass Frauen weniger wert seien, kein Recht auf selbstständige Entscheidungen hätten oder bloße Sexobjekte seien, ist die Wurzel des Übels. Daraus resultieren Gewalt und gleich die passende Pseudo-Rechtfertigung dafür. Um eines klarzustellen: das bedeutet freilich nicht, dass alle Männer in unserem Land so sind. Es gibt viele, großartige Männer! Aber wir können nicht die Augen davor verschließen, dass es so einige mit diesem Frauenbild unter uns gibt. Das ist leider die Realität.

Was wir tun müssen
Umso wichtiger ist ein geschlossenes Auftreten gegen jegliche Gewalt an Frauen. Wir müssen konsequent und lautstark vermitteln: das ist nicht okay, unsere Gesellschaft will das so nicht! Es geht um das couragierte Widersprechen gegen toxisches Verhalten. Es kann nicht sein, dass wir es schulterzuckend hinnehmen, europäischer Spitzenreiter in Sachen Frauenmorden sind. Wir können es besser, es reicht!

Liebe Politik, liebe Frauenministerin
Liebe Politik, liebe Frauenministerin - das ist auch Euer Job. Wenn ihr Zeit für Bargeld- und Normalitätsdebatten findet, wird sich sicher auch ein Fenster für das Verurteilen von Gewalt gegen Frauen finden, oder?

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