Für Wirbel und Kritik sorgt der bizarre Auftritt von Justizwachebeamten bei den Feierlichkeiten zum Nationalfeiertag am Wiener Heldenplatz: Ungeladene Trainingswaffen & Co. - trotz erhöhter Terrorwarnung - regen nicht nur intern, sondern auch extern auf!
Mit heroischen Bildern und aggressiver Musik feierte die heimische Justiz in sozialen Medien ihren Auftritt bei den Feierlichkeiten zum Nationalfeiertag auf dem Wiener Heldenplatz. Mehrere Tage später sorgt der peinliche Videoclip (siehe unten) aber noch immer für Aufregung bei der eigenen Belegschaft.
Die mitgeführten Waffen der sogenannten Einsatzgruppe seien nämlich lediglich Spielzeugwaffen und sollen auch im Dienstbetrieb gar nicht zum Einsatz kommen, heißt es aus gut informierten Kreisen der Justizwache.
Das Video zum Auftritt der Justizwache macht auf TikTok die Runde:
„Unbekannte Spezialausrüstung“
Weiters werden auch die abgebildeten Helme und Schutzwesten als „unbekannte“ oder auch erst „in der Erprobung befindliche“ Spezialausrüstung angesehen. „Das Video ist einfach nur peinlich. Da wird der Bevölkerung einfach vorgetäuscht, dass wir gut ausgerüstet sind und die Justizwache gar nicht still und heimlich totgespart wird“, so ein empörter Offizier im Gespräch mit der „Krone“.
Kollegen verstehen Beweggründe nicht
Auf Nachfrage reagierte das zuständige Ministerium mit nur äußerst bescheidener Information: „Bei den im Zuge der Vorführungen auf dem Heldenplatz verwendeten Waffen handelte es sich ausschließlich um ungeladene Trainingswaffen beziehungsweise Trainingsmodule, die bereits vor einiger Zeit angeschafft wurden“, erklärt Sprecherin Christina Ratz knapp.
Trainingswaffen stellen eine wichtige Komponente im Ausbildungsbereich dar, um das Verletzungsrisiko für die Personen zu minimieren.
Christina Ratz, Sprecherin des Justizministeriums
Bild: Laurice Nasr
Angesichts der Terrorwarnung in Österreich - wie berichtet wurde die zweithöchste Stufe ausgerufen - stellt sich aber auch für befreundete Blaulichtorganisationen die Frage nach den Beweggründen. Polizei- und Bundesheerkollegen zeigen sich hinter vorgehaltener Hand sogar äußerst hämisch: „Im Ernstfall war uns klar, dass wir uns auf die Kameraden von der Justiz nicht verlassen können. Einen Attentäter stoppt man auf dem Heldenplatz nämlich nicht mit einer Spielzeugwaffe.“ Wohl ein wahres Wort ...
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