Show am Heldenplatz

„Spielzeugwaffen“ der Justizwache sorgen für Häme

Österreich
30.10.2023 06:00

Für Wirbel und Kritik sorgt der bizarre Auftritt von Justizwachebeamten bei den Feierlichkeiten zum Nationalfeiertag am Wiener Heldenplatz: Ungeladene Trainingswaffen & Co. - trotz erhöhter Terrorwarnung - regen nicht nur intern, sondern auch extern auf!

Mit heroischen Bildern und aggressiver Musik feierte die heimische Justiz in sozialen Medien ihren Auftritt bei den Feierlichkeiten zum Nationalfeiertag auf dem Wiener Heldenplatz. Mehrere Tage später sorgt der peinliche Videoclip (siehe unten) aber noch immer für Aufregung bei der eigenen Belegschaft.

Die mitgeführten Waffen der sogenannten Einsatzgruppe seien nämlich lediglich Spielzeugwaffen und sollen auch im Dienstbetrieb gar nicht zum Einsatz kommen, heißt es aus gut informierten Kreisen der Justizwache.

Die Justizwache (hier ein Archivbild einer Pressevorführung in Wien-Josefstadt) fiel am Nationalfeiertag wegen ungewöhnlicher Ausrüstung auf. (Bild: APA/Herbert Pfarrhofer, Krone KREATIV)
Die Justizwache (hier ein Archivbild einer Pressevorführung in Wien-Josefstadt) fiel am Nationalfeiertag wegen ungewöhnlicher Ausrüstung auf.

Das Video zum Auftritt der Justizwache macht auf TikTok die Runde:

„Unbekannte Spezialausrüstung“
Weiters werden auch die abgebildeten Helme und Schutzwesten als „unbekannte“ oder auch erst „in der Erprobung befindliche“ Spezialausrüstung angesehen. „Das Video ist einfach nur peinlich. Da wird der Bevölkerung einfach vorgetäuscht, dass wir gut ausgerüstet sind und die Justizwache gar nicht still und heimlich totgespart wird“, so ein empörter Offizier im Gespräch mit der „Krone“.

Kollegen verstehen Beweggründe nicht
Auf Nachfrage reagierte das zuständige Ministerium mit nur äußerst bescheidener Information: „Bei den im Zuge der Vorführungen auf dem Heldenplatz verwendeten Waffen handelte es sich ausschließlich um ungeladene Trainingswaffen beziehungsweise Trainingsmodule, die bereits vor einiger Zeit angeschafft wurden“, erklärt Sprecherin Christina Ratz knapp.

Zitat Icon

Trainingswaffen stellen eine wichtige Komponente im Ausbildungsbereich dar, um das Verletzungsrisiko für die Personen zu minimieren.

(Bild: Laurice Nasr)

Christina Ratz, Sprecherin des Justizministeriums

Angesichts der Terrorwarnung in Österreich - wie berichtet wurde die zweithöchste Stufe ausgerufen - stellt sich aber auch für befreundete Blaulichtorganisationen die Frage nach den Beweggründen. Polizei- und Bundesheerkollegen zeigen sich hinter vorgehaltener Hand sogar äußerst hämisch: „Im Ernstfall war uns klar, dass wir uns auf die Kameraden von der Justiz nicht verlassen können. Einen Attentäter stoppt man auf dem Heldenplatz nämlich nicht mit einer Spielzeugwaffe.“ Wohl ein wahres Wort ...

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt