Naher Osten

Krieg könnte zu Engpässen bei Medikamenten führen

Ausland
27.10.2023 16:59

Der Krieg im Nahen Osten könnte die globale Medikamentenversorgung beeinträchtigen. Laut einer Pharmadatenfirma in München werden mehr als 60 Wirkstoffe in Israel hergestellt, zwei sogar ausschließlich. Diese Arzneimittel werden eingesetzt, um seltene Stoffwechselkrankheiten zu behandeln.

Zudem würden weitere Wirkstoffe aus Israel hohe Weltmarktanteile aufweisen, teilte die deutsche Pharmadatenfirma mit. Derzeit liegen laut Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) aber noch keine konkreten Meldungen zu Liefereinschränkungen vor. Grundsätzlich hat Israel einen relevanten Anteil an der Versorgung des österreichischen Arzneimittelmarkts.

„Es gilt zu betonen, dass es sich vor allem um eine gesamteuropäische Problematik handelt, die von der für zentrale Zulassungen zuständigen Europäischen Arzneimittelagentur EMA gemeinsam mit den nationalen Behörden genau beobachtet wird“, teilte die heimische Arzneimittelbehörde BASG mit. Die Situation soll demnach beobachtet werden. Laut einem „Spiegel“-Bericht könnte es zumindest bei acht Wirkstoffen zu Einschränkungen kommen.

Ursachen komplex
Im Allgemeinen hätten Engpässe bei Medikamenten meist komplexe und multifaktorielle Ursachen. Die Verantwortung für Lieferungen liegt laut BASG „bei den Zulassungsinhabern beziehungsweise beim Großhändler.“ Aufgrund des Schutzes der öffentlichen Gesundheit kann die Behörde im Bedarfsfall ein „Parallelexportverbot“ aussprechen. Sogenannte Parallelhändlerinnen und Parallelhändler kaufen Produkte günstig ein und verkaufen sie zu höheren Preisen im Ausland weiter.

1257 Meldungen zu Engpässen im Vorjahr
Laut dem Bundesamt waren im Jahr 2019 323 Arzneimittel in Österreich von Einschränkungen betroffen, 2020 wurden verpflichtende Meldungen eingeführt. Die Zahl stieg daraufhin auf 1096, 2021 waren es schließlich 788 Meldungen und im Vorjahr 1257. Das betraf Arzneimittel, die nicht oder nicht ausreichend verfügbar waren.

Die EU-Staaten sollen sich künftig öfter gegenseitig bei einem akuten Mangel helfen können. Noch im Oktober soll ein freiwilliger Verteilmechanismus gestartet werden. Anders gesagt: Die Länder können ihren Bedarf äußern, andere Medikamente aus deren Beständen abgeben (siehe Video oben).

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