Die SPÖ hat am Samstag beim Landesparteitag Mario Leiter zum neuen Vorsitzenden gewählt. Der Bludenzer hat viel vor. Oberste Priorität müsse der Kampf gegen die Teuerung haben.
Dass Mario Leiter die scheidende Vorsitzende Gabriele Sprickler-Falschlunger (67) beerben würde, stand bereits seit Wochen fest, am Samstagvormittag wurde die Ablöse beim Parteitag in Bregenz nun auch offiziell besiegelt. Mit 88,7 Prozent der Stimmen wurde der 59-Jährige von den Delegierten zum neuen Landeschef gewählt - ein durchaus respektables Ergebnis angesichts der diversen Grabenkämpfe in den vergangenen Jahren. Letztlich war es ja auch einer dieser Grabenkämpfe, der Sprickler-Falschlunger vor zwei Jahren dazu bewogen hatte, aus der Polit-Pension zurückzukehren, um die zerstrittene Partei wieder zu einen. Nicht zuletzt aufgrund dieses Verdienstes schlug der Bregenzer Bürgermeister Michael Ritsch am Landesparteitag vor, Sprickler-Falschlunger zur Ehrenvorsitzenden zu machen - diesem Wunsch wurde am Ende auch einstimmig entsprochen.
Mario Leiter selbst schwor die Partei auf die Landtagswahl im kommenden Jahr ein: „Wir wollen in die Landesregierung einziehen! Es ist wichtig, dass man erkennt: Die Sozialdemokratie ist eine Alternative. Wir können es besser!“ Als SPÖ-Parteivorsitzender wolle er auf „Kooperation statt Konfrontation“ setzen. Die Politik müsse „gemeinsam Probleme für dieses Land lösen“ - das klang fast schon wie ein Bewerbungsschreiben für eine mögliche Koalition mit der Volkspartei.
Mit welchem Programm Leiter die Wähler überzeugen will, machte er in seiner Rede gleich mehrfach klar: Der Kampf gegen die Teuerung müsse oberste Priorität haben, das Leben in Vorarlberg wieder leistbar werden. Rote Schwerpunktthemen sollen zudem der soziale Wohnbau, die Kinderbetreuung sowie das Gesundheitssystem sein. Am meisten Eindruck auf die Parteimitglieder machte Leiter, als er von seiner eigenen Lebensgeschichte berichtete und seinen Weg nachzeichnete - ein Kind aus einfachen Verhältnissen, das zuerst bei der Polizei und dann in der Politik Karriere gemacht hat.
Wir wollen in die Landesregierung einziehen! Es ist wichtig, dass man erkennt: Die Sozialdemokratie ist eine Alternative. Wir können es besser!
Mario Leiter
Den größten Applaus heimste aber der „Stargast“ des Landesparteitags ab, nämlich der Bundesparteivorsitzende Andreas Babler. In seiner emotional vorgetragenen Rede ließ er an der Bundesregierung kein gutes Haar, diese betreibe eine „menschenverachtende Politik“ und fahre das Land an die Wand. Dafür gab es minutenlange Standing Ovations.
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