Die Reise zu den radikalislamischen Taliban von Ex-FPÖ-Größen sorgte für Wirbel. Diese Woche soll die Kärntner FPÖ zu Andreas Mölzer entscheiden. Laut „Krone“-Informationen wird es aber keinen Parteiausschluss geben.
Wie berichtet, hatte sich der afghanische Außenminister Amir Khan Muttaqi in Afghanistan mit mehreren FPÖ-Mitgliedern getroffen. Dabei habe man sich über die „Erleichterung von Konsulatsdiensten für afghanische Bürger in Wien“ unterhalten. Auf Bildern waren der frühere EU-Mandatar und FPÖ-Ideologe Andreas Mölzer sowie der frühere Außenpolitiksprecher Johannes Hübner zu sehen.
Ministerium: Reisewarnung „aus gutem Grund“
Mölzer selbst gab an, auf Einladung der „österreichisch-ägyptischen Freunde“ hingereist zu sein, um zu recherchieren (Er ist unter anderem Kolumnist der „Krone“ und Autor, Anm.). Hübner, der bis Juni 2023 im Bundesrat war, wollte gar keine Auskunft über die Hintergründe des Besuchs bei den Taliban geben.
Das Außenministerium erklärte, explizit von der Reise abgeraten zu haben, da „aus gutem Grund seit Jahrzehnten eine aufrechte Reisewarnung“ für Afghanistan bestehe. Mölzer sei „kein offizieller Vertreter Österreichs“ und die Bundesregierung würde die Taliban-Regierung auch nicht anerkennen.
Hier sehen Sie ein Bild von der Taliban-Reise:
Ähnlich sah das auch die FPÖ-Parteispitze, deren Unmut sich die Reisenden zugezogen haben. Der aktive Abgeordnete Axel Kassegger, der seine Teilnahme kurzfristig abgesagt hatte, musste bereits als außenpolitischer Sprecher abtreten. Zu Mölzer und Hübner sagte Parteichef Herbert Kickl: „Beide Herren sind keine FPÖ-Politiker, sie waren FPÖ-Politiker. Jetzt sind es Polit-Pensionisten, die über sich selbst gestolpert sind. Beide haben keinerlei Bedeutung und Einfluss, wenn es um aktuelle FPÖ-Politik geht.“
Kickl: Langeweile?
Den beiden sei offenbar langweilig gewesen. Sobald beide Herren wieder im Lande seien, werde er das Gespräch suchen, sagte er vor wenigen Tagen. Die Partei habe die beiden nicht beauftragt und die Reise auch nicht finanziert. Kickl schloss einen Parteiausschluss nicht aus.
Mit diesem ist laut „Krone“-Informationen aber nicht zu rechnen: Diese Woche soll die Kärntner FPÖ zum Kärntner Mölzer entscheiden. Hübner muss jedenfalls zum Rapport zu Chef Kickl.
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