Innsbrucker Grüne

Mini-Parteitag wählte Willi mit 100 Prozent

Tirol
01.10.2023 13:00

Mister 100% und seine Jünger: Eine „Stammtischrunde“ aus grünen Gefolgsleuten wählte Georg Willi zum Spitzenkandidaten für die Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl in Innsbruck. Die Hälfte der Plätze im Veranstaltungssaal blieb leer - ein untrügliches Zeichen!

Alles neu bei den Innsbrucker Grünen – außer an der Spitze! Hier wurde am Samstag BM Georg Willi mehr oder weniger eindrucksvoll bestätigt. Mehr, weil er 100% Zustimmung erreichte. Weniger, weil nur 36 Stimmen abgegeben wurden. 36 Anwesende! Das ist bei den Grünen eine Bezirksversammlung in einer Stadt mit 130.000 Einwohnern, in der sie zuletzt ein Viertel (!) der zu vergebenden Mandate erreichten.

Rückenwind hat sich gedreht
Gut, die politische Großwetterlage hat sich seit 2018 dramatisch verändert. Wo einst Greta Thunberg mobilisierte, spalten heute die Klimakleber. Und auch die Grünen scheinen gespalten, denn die Hälfte der Plätze im Veranstaltungssaal blieb leer. Was auch damit zusammenhängen könnte, dass alles schon beschlossen und paktiert war, die „Basis“ das Ausverhandelte nur brav abnicken durfte. Darauf weist ein Chatverlauf hin, der der „Krone“ zugespielt wurde:

Basis durfte mitstimmen
„Ich sehe es wie Franz, dass es am Samstag eher eine Kandidatenbestätigung ist“, heißt es da. „Es haben 14 Leute entschieden wer gewählt wird und nicht die Basis“, schreibt ein anderer. „Sie (Anm.: die Teilnehmer der Bezirksversammlung) können das wählen, was bereits entschieden ist“.

Klubchef Lukovic erhielt 85% 
Diese Vermutung scheint durch die durchwegs (horrend) hohen Zustimmungsraten von jeweils 100% auch für die Plätze zwei und drei bestätigt. Hinter Willi folgt die ehemalige Klubchefin (nunmehr Stellvertreterin) Janine Bex, danach kommen bis einschließlich Platz 10 absolute Polit-Neulinge, mit Ausnahme von Dejan Lukovic, der zumindest eine erste Periode vorweisen kann.

Neuer Wahlkampfleiter vor großer Aufgabe
Interessant auch: Die Grünen haben einen neuen Wahlkampfleiter, nachdem Willis rechte Hand Tabea Eichhorn ja im Frühjahr hingeschmissen hat. Der Neue hat ein echtes Himmelfahrtskommando vor sich: Er trat sein Amt mit 1. Juli dieses Jahres an und soll nun in kürzester Zeit diese junge Truppe in sieben Monaten fit für den Wahlkampf machen ...

Willi könnte der Vater sein
Stadtchef Willi könnte mit seinen 64 Jahren der Vater seiner neuen Mitstreiter sein. Umgekehrt können sich diese unschwer ausrechnen, wo sie bei der Wahl ohne ihren prominenten „Übervater“ landen würden.

Zitat Icon

Es ist nicht hilfreich, wenn die Innsbrucker Grünen, eine Partei mit der relativen Mehrheit, mit dem Kopf durch die Wand will - oder manchmal diesen Eindruck erweckt.

Grün-Urgestein GR Gerhard Fritz

Altgediente übten Kritik
BM Willi schlug in seiner Rede moderate Töne an. Er vermied es, Namen seiner Konkurrenten bzw. Mitbewerber zu nennen. Lediglich die grünen Urgesteine Uschi Schwarzl und Gerhard Fritz übten Kritik bzw. Selbstreflexion: Schwarzl attestierte StR Christine Oppitz-Plörer eine „toxische Melange“ aus Eifersucht und Gekränktheit, die das Klima in der Stadtpolitik vergiftet habe. GR Fritz meinte, es sei nicht hilfreich, wenn die Innsbrucker Grünen, „eine Partei mit der relativen Mehrheit, mit dem Kopf durch die Wand will – oder manchmal diesen Eindruck erweckt“. Wobei die relative Mehrheit seit der Abspaltung des Lebenswerten Innsbruck auch schon längst Geschichte ist.

Schmerzhafte Selbstreflexion
Nach so einer Periode schmerzt Selbstreflexion die Grünen offenbar besonders. Es habe übrigens kein Stillstand geherrscht. Und wenn, sei das in erster Linie das Verschulden der anderen Parteien gewesen – eh klar!

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