Katastrophen-Sommer

Auslandsfonds: Türkis-Grün investiert Millionen

Politik
29.09.2023 13:03

Österreich stockt den Auslandskatastrophenfond auf 77,5 Millionen Euro auf - und verfünffacht damit, von 2019 aus gerechnet, die Mittel. Das gaben am Freitag Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) und Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) in Wien bekannt.

Auch soll Österreich erstmals eine „Strategie der humanitären Hilfe“ bekommen: Einzelne Bereiche sollen besser verzahnt, Ziele und Zuständigkeiten genauer formuliert und überprüft werden.

Jeder 22. Mensch auf Hilfe angewiesen
Derzeit sind laut UNO-Angaben mehr als 360 Millionen Menschen in ihrer Existenz bedroht, jeder 22. Mensch auf der Welt ist auf humanitäre Hilfe angewiesen. „Düstere Zahlen“ wie diese sind laut Außenminister und Vizekanzler Ausgangspunkt für die Erarbeitung der Strategie gewesen, die am 4. Oktober im Ministerrat angenommen werden soll.

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Da geht es nicht um Altruismus. Globale Krisen könnten etwa auch Migrationsbewegungen auslösen.

(Bild: SEPA.Media | Martin Juen)

Alexander Schallenberg

Selbstlos und uneigennützig ist das Vorhaben demnach nicht: „Da geht es nicht um Altruismus. Globale Krisen könnten etwa auch Migrationsbewegungen auslösen“, sagte Schallenberg bei der Präsentation am Freitag in Wien. Und Vizekanzler Kogler erklärte: „Je mehr Menschen humanitäre Hilfe brauchen, desto wichtiger ist strukturiertes Vorgehen.“

Kogler spricht von Vielfachkrisen
Es sei „richtig, wichtig und vernünftig, zu bündeln und gemeinsame Ziele und Zuständigkeiten“ zu regeln, gerade in Zeiten der Vielfachkrisen, so Kogler.

Wetterextreme, wie hier in Griechenland, sind in Europa keine Ausnahme mehr. (Bild: AFP)
Wetterextreme, wie hier in Griechenland, sind in Europa keine Ausnahme mehr.

Konkret geht es um die Bereiche, die schon bisher unter den Namen Entwicklungszusammenarbeit, humanitäre Hilfe und Friedenssicherung laufen. Der nun aufgestockte Auslandskatastrophenfonds - im Außenministerium angesiedelt - fällt in den Bereich humanitäre Hilfe.

Lob von der Caritas
Nichtregierungsorganisationen (NGOs) wie die Caritas begrüßten das bereits im Regierungsübereinkommen festgelegte Vorhaben der Strategie: Die Regierung komme „damit einem langjährigen Anliegen der Caritas und anderer Hilfsorganisationen nach“, sagte Caritas-Präsident Michael Landau in einer Aussendung.

Die Zahl an notleidenden Menschen steige mit der Klimakrise und in Folge von Kriegen und Konflikten an. Ressourcen könnten nun „gezielter, planbarer und schneller“ eingesetzt werden.

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