"Mein Verhalten war unentschuldbar, obwohl hinter den Kulissen viele Dinge abgelaufen sind, die meine Frustration zum Überlaufen gebracht haben", erklärte Chisora. "Das ist aber natürlich keine Entschuldigung."
Skandale am Fließband
Der 28-Jährige hatte schon vor dem Kampf gegen Klitschko den ersten Eklat geliefert. Bei der Abwaage verabreichte er seinem späteren Konkurrenten, gegen den er dann nach Punkten den Kürzeren ziehen sollte, eine schallende Ohrfeige. Unmittelbar vor dem Kampf bespuckte er Klitschkos Bruder Wladimir im Ring mit Wasser. Und nach dem Fight sorgte Chisora für den größten Skandal, indem er sich auf der Pressekonferenz eine handfeste Prügelei mit dem seinem Landsmann, Ex-Schwergewichtsweltmeister David Haye, lieferte und ihm sogar mit Mord drohte. Daraufhin wurde Chisora vorübergehend von der Münchner Kriminalpolizei einvernommen.
Mindestens ein Jahr Sperre
Und auch der BBBofC wurde es jetzt zu bunt. Der britische Box-Verband kündigte eine Sondersitzung an, in der über mögliche Sanktionen für Chisora beraten werden soll. Selbst WBC-Präsident Jose Sulaiman erklärte, Chisora mindestens für ein Jahr nicht mehr für Kämpfe zuzulassen, die vom WBC angesetzt werden. Laut BBC könnte Chisora sogar überhaupt keinen Profi-Kampf mehr bestreiten dürfen. Die zunächst auf 50.000 Dollar festgesetzte Strafe für die Ohrfeige, die Chisora Klitschko verpasst hatte, ist mittlerweile auf 70.000 Dollar erhöht worden.
Haye zeigt sich kooperationsbereit
Sportliche Strafen für Chisoras Prügel-Gegner Haye stehen derzeit nicht zur Debatte, da dieser seit vergangenem Jahr keine Boxlizenz mehr besitzt. Damit steht er nicht unter der Jurisdiktion des britischen Verbandes. Haye erklärte am Montagabend aber, sowohl mit den Behörden als auch mit den Boxverbänden kooperieren zu wollen. Der Brite war nämlich nach der Schlägerei mit Chisora noch in der Nacht auf Sonntag nach England zurückgereist, weshalb ihn die Münchner Polizei noch nicht befragen konnte. Haye begründete seine überstürzte Abreise aus Deutschland mit den Morddrohungen, die er von Chisora erhalten habe.
"Ich weiß, dass ich kein Engel bin. Ich habe kein Problem damit, Boxen durch harte Worte populärer zu machen. Aber so einen Aufruhr habe ich noch nie erlebt", erklärte Haye, der sein Bedauern über seine Involvierung in die Vorfälle betonte: "Ich werde die Boxverbände bereitwillig bei jeder Untersuchung unterstützen, die sie einleiten."
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