Sie sind auf der Suche nach einem schmucken Grund, einer Gemeindewohnung oder brauchen eine Umwidmung? Das ist kein Problem! Werden Sie heute noch Genosse und profitieren Sie von den tollen Vergünstigungen!
Als jemand, der sich regelmäßig mit Politik befasst, ist man irgendwann abgehärtet. Dass sich Wiener SPÖ-Funktionäre schamlos Vorteile beim Immobilienkauf verschafft haben sollen, kostet einen da nur noch ein müdes Lächeln. Es ist nichts Neues, dass Wien für so manchen Genossen ein Selbstbedienungsladen ist!
Lauter glückliche Zufälle
Dennoch verblüfft die Dreistigkeit, mit der sich die Roten in unserer schönen Bundeshauptstadt Traum-Grundstücke unter den Nagel gerissen haben sollen. Der Donaustädter Bezirksvorsteher soll sich 2020 eine Parzelle an einem Badeteich in Breitenlee gesichert haben. Das war ein Jahr vor der Umwidmung des Grundstücks in Bauland, was für eine Wertverdopplung gesorgt haben soll. Was für ein glücklicher Zufall!
Sie wollen auch einziehen? Leider nein!
Von diesem Glück profitierte aber nicht nur der Bezirksvorsteher. Gleich drei weitere SPÖ-Funktionäre zählen am Badeidyll zu seinen Nachbarn, weitere Genossen aus dem roten Dunstkreis durften auch in Breitenlee einziehen. Wer nun auch auf den Geschmack des Gartenidylls gekommen ist, muss leider enttäuscht werden: die Parzellen sind ausverkauft.
Wäre ein Normalsterblicher auch zu so einem Super-Deal gekommen?
Aber auch in Ottakring kann man mit dem richtigen Parteibuch gute Geschäfte machen. Wie heute berichtet, hatte dort der nächste Rote ein besonders glückliches Händchen. Kurz vor dem grundsätzlichen Verkaufs-Stopp von Kleingärten ging das Spottpreis-Angebot des Ottakringer Chefs noch durch. Ob wohl Normalsterbliche auch zu einem so guten Deal gekommen wären?
Kleingartengrundstücke für „unsere Leut“!
Wohl kaum. Wer schon einmal versucht hat, an einen günstigen Pachtvertrag für eine Parzelle zu kommen, weiß, dass das die meisten Kleingartenvereinen oft erst gar nicht reagieren oder mit einer elendslangen Warteliste vertrösten. Detto, wer vor dem Verkaufs-Stopp 2021 von der Stadt kaufen wollte. Der Eindruck: ohne rotes Parteibuch und gute Kontakte geht hier nichts. Wien als Selbstbedienungsladen - für eine Partei, die meint, „unsere Leut“ vertreten zu wollen, ist das eine Bankrott-Erklärung.
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