Teurer Kindergarten

Gemeinden und Betriebe sollen die Eltern entlasten

Betreuung sollte eine Gesamtaufgabe sein, ist sich die SPÖ sicher.

(Bild: Wassermann Kerstin)

Der Ärger bei Kärntner Eltern ist groß, weil sie trotz „Gratis-Kindergartens“ mehr zahlen müssen. Lösung liege bei Trägern und Gemeinden...

Essens- und Bastelbeiträge gehen durch die Decke, vom Land werden nur die Betreuungskosten übernommen. Seit September steht, wie berichtet, die Kritik im Raum, dass höhere Personalkosten durch kleinere Gruppen und längere Öffnungszeiten über das Essensgeld wieder reingeholt würden.

Aufschlag nicht erlaubt
„Das schließt das KBBG - Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz (Anm.) - explizit aus und das wird letztlich auch kontrolliert“, verspricht SP-Landtagsabgeordneter Andreas Scherwitzl. Er ist einer der Wegbereiter des neuen Gesetzes, dass die Grundlage für den Gratis-Kindergarten bildet. Darin ist geregelt, dass Essen und Verbrauchsmaterialien zum Basteln nur als Durchlaufposten verrechnet werden dürfen. Ein Aufschlag wäre also nicht erlaubt. Von einer „echten Entlastung“ sei Kärnten dennoch weit weg, zumindest wenn es nach den Eltern geht. „Wir müssen zum Teil bis zu 200 Euro mehr zahlen“, so der Tenor. Auch Vergünstigungen wie Geschwistertarife sind in vielen Einrichtungen weggefallen.

Gemeinden und Betreiber gefragt
Scherwitzl, der auch Bürgermeister der Gemeinde Magdalensberg ist, appelliert deswegen an seine Amtskollegen. „Gemeinden und Betreiber sind gefragt, Lösungen zu finden. Früher hat es keine Kostenwahrheit gegeben, es ist durchgerechnet worden.“ Nun fehle bei der Endrechnung Geld. Scherwitzl: „Man hätte etwa einen Stufenplan zur Erhöhung der Kosten machen können, damit die Belastung für die Eltern nicht so plötzlich kommt.“

Auch in der Wirtschaft sieht er Handlungsbedarf: „Wir müssten Kinderbetreuung als Gesamtaufgabe sehen. Auch die Kärntner Wirtschaftskammer muss mehr über betriebliche Lösungen informieren. Immerhin kommt das Humankapital ja auch der heimischen Wirtschaft zugute.“