„Missinterpretiert“

Waffen für Ukraine: Polens Präsident rudert zurück

Ausland
21.09.2023 22:29

Polens Präsident Andrzej Duda hat die Irritationen um einen möglichen Stopp polnischer Waffenlieferungen an die Ukraine als Missverständnis bezeichnet. Die Äußerungen von Regierungschef Mateusz Morawiecki seien auf „die denkbar schlechteste Weise interpretiert“ worden, erklärte Duda.

„Meiner Meinung nach wollte der Ministerpräsident sagen, dass wir die neuen Waffen, die wir derzeit im Zuge der Modernisierung der polnischen Armee kaufen, nicht an die Ukraine liefern werden.“

Äußerung von Premier sorgte für Irritationen
Warschau hat unter anderem mit den USA und Südkorea Waffengeschäfte zum Kauf neuer Panzer und Haubitzen abgeschlossen. „Wenn wir die neuen Waffen aus den USA und Südkorea erhalten, werden wir die derzeit von der polnischen Armee verwendeten Waffen freigeben. Vielleicht werden wir sie an die Ukraine weitergeben“, sagte Duda am Donnerstag dem Sender TVN24.

Mit seiner Aussage hat Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki ordentlich Porzellan zerschlagen. (Bild: AFP)
Mit seiner Aussage hat Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki ordentlich Porzellan zerschlagen.

Morawiecki hatte am Mittwoch angedeutet, dass Polen keine Waffen mehr an die Ukraine liefern werde, „weil wir uns selbst mit den modernsten Waffen ausrüsten“. Die Äußerung löste in Brüssel und Berlin Irritationen aus.

Polen entscheidend für Waffennachschub
Polens Regierungssprecher Piotr Müller präzisierte Morawieckis Aussage am Donnerstag und erklärte, dass Polen die Waffenlieferungen an die Ukraine künftig auf bereits abgeschlossene Verträge beschränken werde. „Polen realisiert allein die Lieferungen von Munition und Waffen, die zu einem früheren Zeitpunkt beschlossen wurden“, sagte Müller nach Angaben der polnischen Nachrichtenagentur PAP. Das schließe die Lieferungen ein, die in Verträgen mit der Ukraine vereinbart worden seien.

Polen gehört seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine zu den größten Unterstützern und Waffenlieferanten Kiews. Es ist zudem ein wichtiges Transitland für Waffen, die andere westliche Verbündete der Ukraine schicken. Polen hat rund eine Million Flüchtlinge aus dem Nachbarland aufgenommen.

Bundesheer-Experte: „Politische Dilemma“ nicht überbewerten
Bundesheer-Major Albin Rentenberger sagte Donnerstagabend in der „ZiB 2“ des ORF, dass es unwahrscheinlich sei, dass Warschau sein Bündnis mit Kiew aufs Spiel setze. „Es war nie eine Frage, dass bestehende Verträge aufgelöst werden“, so Rentenberger, der das „politische Dilemma“ nicht überbewerten wollte. Dennoch bestehe in der Ukraine die Angst, dass die Unterstützung des Westens bröckeln könnte, da in allen Staaten innenpolitisch der Widerstand wachse und ohne Hilfe durch die westlichen Verbündeten der Krieg gegen Russland nicht weitergeführt werden könne.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt