Brisante Lücken und akute Probleme beim Klimaschutz deckt der Umweltdachverband in einer Ökoanalyse für die „Krone“ auf.
„Wir sind keineswegs ein Umweltmusterland, sondern vielmehr Schlusslicht. Im ,State of nature in the EU‘-Report der Europäischen Umweltagentur belegen wir den vorletzten Platz unter 28 analysierten Länder“, warnt Umweltdachverband-Chef Gerald Pfiffinger. Der Aktivist sieht auch die E-Mobilität differenziert: „Schwere Autos sind auch elektrisch nicht ökologisch, SUVs zu elektrifizieren reicht nicht aus. Autos müssen auch kleiner werden.“ Brennpunkt auf der Straße: „Die Verlagerung auf die Schiene funktioniert nicht! Letztes Jahr rollten 2,48 Millionen Lkw über den Brenner - um 1,35 Prozent mehr als 2021!“
Nationaler Pestizidkataster gefordert
Weiteres heißes Eisen in der Analyse: der ungebremste Bodenfraß! Bereits 2030 könnte laut Umweltdachverband ohne rasche Trendwende Österreichs Unabhängigkeit in der Lebensmittelversorgung nicht mehr garantiert werden. Gefordert wird auch ein nationaler Pestizidkataster, der zeigt, wer wo und wie viele Gifte am Acker versprüht.
Und dann ist da noch die EU-Notverordnung zum beschleunigten Ausbau der Erneuerbaren! Laut Pfiffinger hebelt diese de facto den Artenschutz aus, weil die Lebensräume für Fauna und Flora durch Windkraftanlagen & Co. unter die Räder kommen. Sorgenquell Wasser: „Verbauung, Regulierungen und Kraftwerke haben viele unserer Gewässer an den Rand ihrer Belastbarkeit gebracht.“
Pellets-Spezialist fordert „vernünftiges Erneuerbaren-Wärme-Gesetz“
Kritik übt in diesem Zusammenhang Windhager-Chef Stefan Gubi als Pellets-Spezialist: „Es gehört endlich ein vernünftiges Erneuerbaren-Wärme-Gesetz her, das Konsumenten Klarheit vermittelt.“ Die Baustelle daran: Das EWG - es soll den Ausstieg aus der Nutzung fossiler Brennstoffe regeln - wurde bereits in mehr als hundert Gesprächen zwischen dem Bund und den Bundesländern ergebnislos verhandelt.
Ein Sturm der Entrüstung wogt derzeit auch rund um das geplante Elektrizitätswirtschaftsgesetz: Denn vorgesehen ist, dass Projektbetreiber - zusätzlich zu Anlageinvestitionen - auch noch für den verstärkten und bisher sträflich vernachlässigten Netzausbau zahlen müssen. Die grüne Energie- und Stromwende mit all ihren von allen geforderten positiven Folgen wie CO₂-Reduktion, Dekarbonisierung hätte damit ein jähes Ende
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