Skurriler Vorschlag

Elefanten sollen als “Feuerwehr” in den australischen Busch

Wissenschaft
02.02.2012 12:27
Australien könnte bald nicht nur das Land von Kängurus und Koalas sein, sondern auch das der Elefanten und Nashörner: Mit den Dickhäutern aus Afrika will Umweltbiologe David Bowman das nach "Down Under" eingeschleppte und sich rasant ausbreitende tropische Bartgras bekämpfen. Der australische Wissenschaftler von der Universität Tasmanien veröffentliche seinen Vorschlag im britischen Fachjournal "Nature".

Den meisten könne diese Idee durchaus abwegig vorkommen, erklärte Bowman am Mittwoch. "Aber Bartgras ist für Elefanten und Nashörner ein gefundenes Fressen, während es für kleinere Tiere einfach zu groß und robust ist."

Die Elefanten sollen vor allem das aus ihrer Heimat Afrika stammende Savannengras vernaschen. Das ursprünglich als Weidegras eingeführte Gewächs ist ein wahrer Brandbeschleuniger. Versuche, sein Wachstum mittels Chemie einzudämmen, waren bisher wenig erfolgreich.

Man könne auch das Land umpflügen, erklärte Bowman. Doch werde damit der Lebensraum einheimischer Tierarten vernichtet. Der Einsatz der Dickhäuter als Riesen-Unkrautvernichter habe zudem den Vorteil, dass damit Tiere geschützt würden, die in ihrem natürlichen Lebensraum in Afrika durch Wilderer bedroht seien.

Gefahr für Ökologie Australiens?
In der Vergangenheit haben eingeschleppte Tier- und Pflanzenarten oft die Ökologie des Landes gestört. Dies gilt zum Beispiel für die aus Amerika stammende Aga-Kröte, die in Australien Schädlinge auf Zuckerrohrplantagen bekämpfen sollte. Doch die Riesenkröten haben sich stark ausgebreitet und führen mit ihrem giftigen Hautdrüsensekret einen wahren Kreuzzug gegen heimische Tiere.

Bowman betonte, ihm sei bewusst, dass ähnliche Versuche mit künstlich in ein Ökosystem eingeführten Tieren häufig Plagen zur Folge gehabt hätten. Damit sich die Erfahrung nicht wiederholt, schlug er vor, die Population der importierten Dickhäuter streng zu überwachen. Dennoch ist der Biologe vom Erfolg der Elefanten überzeugt. Da die bisherigen Ansätze zum Schutz vor Bränden nicht funktionierten, müssten alle Möglichkeiten in Betracht gezogen werden, meint er.

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