Im November 1923 wurde die Sezession Graz gegründet - von Künstlern, die das Neue proklamierten. Heuer wird mit einer Ausstellung und einem Festakt gefeiert.
Es war ein Protest, ein Auflehnen gegen die etablierte Kunst und ihre Vereine, die im November 1923 zur Gründung der Sezession Graz führten. Und die Liste der Gründungsmitglieder liest sich heute wie ein Who-is-Who der österreichischen Kunstgeschichte. Wilhelm Thöny, Fritz Silberbauer, Hans Mauracher, Hanns Wagula und Alfred Wickenburg waren ebenso dabei wie Friedrich Zotter, Paul Schmidtbauer, Axl Leskoschek oder der Architekt Herbert Eichholzer. Sie alle suchten in der Kunst das Neue, den Bruch mit der Tradition, sie alle entwickelten Bildsprachen, die ungewöhnlich waren, sich lösten von der traditionellen Malerei und verpflichteten sich der Moderne.
Die erste Ausstellung der Sezessionisten fand im Herbst 1924 statt und lockte mehr als 3000 Neugierige an. Doch die Zeiten blieben nicht immer so freundlich wie in den ersten Jahren. 1938 wurden von den Nazis sämtliche Kunstvereine aufgelöst, die Werke der meisten Sezessionisten als „entartet“ eingestuft.
Künstlerhaus als Heimstatt
1945 folgte die Neuaufstellung des Vereins, erneut unter der Präsidentschaft von Alfred Wickenburg. Die Entschädigung für das in der NS-Zeit konfiszierte Vermögen steckte die Sezession Graz, ebenso wie andere steirische Kunstvereine in die Errichtung des Künstlerhauses, das lange Zeit die Heimstatt der jährlich stattfindenden Gruppenausstellungen war.
Bis heute ist die Sezession Graz aktiv, was sie mit der Schau „Grenzenlos“ am Flughafen (ab 13. 9., 19 Uhr) und einem Festakt am 20. September ab 16 Uhr im Volkskundemuseum beweist.
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