Fataler Zwischenfall
Zug erfasst Arbeiter: Fünf Tote in Norditalien
Auf der Strecke zwischen Mailand und Turin ist es in der Nacht auf Donnerstag zu einem schweren Unfall mit einem Zug gekommen. Fünf Menschen, die mit Gleisarbeiten beschäftigt waren, wurden dabei getötet, zwei weitere Personen erlitten offenbar schwere Verletzungen.
Der fatale Zwischenfall ereignete sich kurz vor Mitternacht im Gemeindegebiet von Brandizzo. Bei den Opfern im Alter von 22 bis 53 Jahren handelt es sich Medienberichten zufolge um Mitarbeiter eines Unternehmens, das Wartungsarbeiten im betroffenen Abschnitt durchführte.
Augenzeuge: „Hörten verheerenden Knall und rannten los“
„Wir hörten einen verheerenden Knall, einen unglaublichen Lärm. Wir rannten los, um zu sehen, was passiert war, und in der Zwischenzeit landeten Teile des Zuges auf Autos, die geparkt waren“, berichtete ein Zeuge, der sich mit einigen Freunden auf dem Bahnhofsvorplatz aufhielt. Die Zeugen wurden am Vormittag von den Ermittlern befragt. Der geschockte Lokführer wurde ärztlich behandelt. Der Zustand der beiden Verletzten ist den Angaben zufolge besorgniserregend. Sie wurden ins Krankenhaus der Stadt Chivasso eingeliefert.
War Kommunikationsmissverständnis Unfallursache?
Der Bürgermeister von Brandizzo, Paolo Bodoni, meinte, ein Kommunikationsmissverständnis zwischen dem Arbeiterteam und dem Lokführer könnte eine Ursache des Unglücks sein. Er fragte sich, warum der Zug mit einer Geschwindigkeit von 160 Stundenkilometern unweit des Bahnhofs von Brandizzo unterwegs war. Der italienische Verkehrsminister Matteo Salvini sprach von einer „schrecklichen Tragödie“ und kondolierte den Familien und Kollegen der Opfer. Gewerkschaftssprecher kritisierten die Missachtung der Sicherheitsvorkehrungen für die Arbeiter.
Die Netzgesellschaft RFI erklärte in einer Presseaussendung, dass Wartungsarbeiten von einem externen Auftragnehmer durchgeführt worden seien. Der Bahnverkehr auf der Strecke Turin - Mailand wurde eingestellt.
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