Hangrutschung droht

Diese Familien haben seit Wochen kein Zuhause mehr

In Terpetzen stehen seit dem 5. August fünf Einfamilienhäuser leer. Der Hang darüber ist mit Rissen übersät und droht abzurutschen.

„Menschenleben gehen vor, wir sind alle froh, dass in diesen Stunden, wo das Wasser kam, nicht noch mehr passiert ist“, sagt Franz Morwei (58). Es gibt zwar um die Häuser Beschädigungen durch den Schlamm, den der Grenzgrabenbach mitgebracht hat: „Das war schlimm, aber nicht so wild.“ Seit drei Wochen darf Franz Morwei, wie weitere vier Familien, nicht mehr in sein schönes Haus zurück. „Wir sind bei meiner Tochter und meiner Mutter untergekommen. Eine Zeit lang wird das wohl gehen.“

Wir werden alles Menschenmögliche tun, um den Bewohnern ihre derzeitig ungute Situation zu erleichtern.

Bgm. Markus Lakounigg

Der Hang über den Häusern ist mit Rissen übersät. „Da droht Gefahr, daher sind laufend Experten vor Ort“, sagt Bürgermeister Markus Lakounigg. Fakt sei, betont Feuerwehrmann und Nachbar Johannes Lassnig, der weiter oben eine Buschenschenke betreibt: „Es bewegt sich laufend etwas. Die Geröllmassen könnten nach unten stürzen.“ Unter dem Hang wurden im Beisein der Experten Schutzwälle gebaggert: „Fakt ist aber, auf den Hang darf keiner rauf, das ist viel zu gefährlich“, so Lassnig. Und so haben seine Nachbarn seit drei Wochen kein Zuhause mehr.

Wie es derzeit aussieht, dürfen die Bewohner noch lange nicht in ihre Häuser zurück. Jakob Christof (67), lebt mit seiner Frau, seinem Sohn und Enkelsohn in Terpetzen. „Wir sind seit 59 Jahren in diesem Haus. An kleinere Problemchen mit dem Bach kann ich mich erinnern, aber nicht an solch bedrohliche Vorfälle.“ Bevor die Gefahr nicht gebannt ist, darf niemand zurück. Christof: „Das wäre zu gefährlich. Wir sind im Familienkreis und bei Bekannten untergebracht. Solange es dauert, wird es eben dauern. Eine Zeit kommen wir klar.“ Mittlerweile wird sogar über eine Sprengung des Hanges nachgedacht.