Duett und Tränen

Gabalier brachte die Massen in Kitzbühel zum Beben

Tirol
20.08.2023 12:08

Das Tennisstadion in Kitzbühel platzte am Samstagabend aus allen Nähten. Der Grund dafür war Volks-Rock‘n‘-Roller Andreas Gabalier, der im Zuge seiner Dirndl-Wahnsinn-Hulapalu-Tour traditionell Halt in der Gamsstadt machte. Das Open-Air-Konzert war gespickt mit zahlreichen Hits, einem ungewöhnlichen Duett, Verschnaufpausen, unmissverständlichen Botschaften und etlichen Tränen am Ende - siehe auch das Video.

„Mehr geht nicht! Mehr passen hier nicht mehr herein!“, strahlte Veranstalter Thomas Rass und spielte auf das ausverkaufte Tennisstadion an. Und sie kamen alle: Kinder, Eltern, Großeltern - kurzum von Jung bis Alt war alles vertreten. Auch dem Dresscode blieb der Großteil der Fans treu: Zünftige Lederhosen und schneidige Dirndln in allen nur denkbaren Variationen gab es zu bestaunen.

„Es gibt keinen Künstler, der seit elf Jahren ununterbrochen auf Tour ist“
„Wir feiern heute ein kleines Jubiläum, denn das ist meine 20. Show in diesem Jahr - und alle waren bisher ausverkauft“, verkündete der Steirer und legte noch einen nach: „Es hat bisher noch keinen Künstler gegeben, der seit elf Jahren ununterbrochen auf Tour ist. Dafür seid ihr alle verantwortlich, wofür ich mich bedanken möchte.“

Gabalier dirigierte am Boden liegend
Zum Auftakt gab‘s viele altbekannte Hits, die er mit seiner Live-Band zum Besten gab. Neben dem klassischen Volks-Rock‘n‘-Roll waren zwischendurch auch immer wieder volksmusikalische Passagen dabei. Gabalier war in seinem Element, er powerte sich regelrecht aus und lag bereits rund eine Stunde nach Konzertbeginn schweißgebadet und um Luft ringend am Boden. Die Reaktion der Fans? Sie sangen: „Oh, wie ist das schön! Oh, wie ist das schön! Sowas hat man lange nicht gesehen, so schön, so schön!“ Und Gabalier dirigierte - immer noch am Boden liegend. Derartige Verschnaufpausen kamen im Laufe des Konzertes immer wieder vor. 

Auch Unplugged-Versionen dabei
Weiter ging es dann unter anderem auch mit Songs, die er und seine Band unplugged spielten. Dabei weckte der Volks-Rock‘n‘-Roller Erinnerungen an sein erstes Konzert am Freitagabend, im Zuge dessen er mit musikalischen Freunden handgemachte Musik zum Besten gab. „Obwohl wir das nicht eingeplant haben, möchte ich unplugged auch eines meiner Lieblingslieder spielen - nämlich ,Das kleine Haus‘. Es erzählt die Geschichte von einem Haus, das es jahrhundertelang gab und plötzlich abgerissen wurde - samt all dem, was sich darin abgespielt hatte. Das erzeugt Unverständnis und Wehmut“, sagte er, „ich durfte in einem der schönsten Bauernhäuser groß werden. Darin ist so viel passiert, diese Erlebnisse haben mich sehr geprägt und ich habe sie teilweise sogar in meinen Songtexten verarbeitet.“

„Haben wir nichts Besseres zu tun?“
Wer Gabalier kennt, weiß, dass diese Botschaft nicht die einzige war, die er während seines Konzertes von sich gab: „Viele Diskussionen, die derzeit geführt werden, verstehe ich nicht mehr. Haben wir wirklich nichts Besseres zu tun, als Winnetou oder den Toast Hawaii zu verbieten? Früher sind wir im Winnetou-Kostüm voller Stolz in der Faschingszeit unterwegs gewesen. Heute stecken viele Eltern ihre Kinder in ein dunkles Zimmer und lassen sie ununterbrochen Computer-Spiele ballern. Ist das jetzt wirklich besser? Aber geh, woher denn!“

Duett mit einer jungen Sängerin
Dann hatte der Steirer eine Überraschung für die Fans parat. Er kündigte Antonia an, eine junge Sängerin aus Frankfurt. „Ich habe über Social Media einen Aufruf gestartet. Wer bereit dazu ist, mit mir ein Duett zu singen, soll sich mit einem Song bewerben. Meine Wahl fiel auf Antonia“, klärte Gabalier auf. Auf der Bühne wurde es emotional, die beiden sangen das Lied „You are the reason“ von Calum Scott und Leona Lewis - lediglich mit Klavierbegleitung, die der Steirer selbst übernahm. Die Konzertbesucher zeigten sich begeistert, zückten ihre Handys und fingen diesen besonderen Moment ein. Gesungen haben die zwei das Duett gleich zweimal, „da ich bei der ersten Runde nicht fehlerfrei am Klavier gespielt habe“, betonte Gabalier.

Generell blieb kaum einer der Fans auf seinem Sitzplatz sitzen. Sie tanzten mit und sangen sich die Seele aus dem Leib - unter ihnen auch der Kitzbüheler Bürgermeister Klaus Winkler sowie eine Ordensschwester, die jeden (!) Songtext auswendig konnte (siehe Video ganz oben). So auch beim Kinderlied „The Ram Sam Song“, das Gabalier auf seine rockige Art und Weise von sich gab. Die passende Choreografie dazu beherrschten die Massen. Sie glauben es nicht? Dann sehen sie sich das Video ganz oben an. 

After-Show-Party bis in die frühen Morgenstunden
Nach rund drei Stunden, die Gabalier samt Band durchgezogen hatte, beendete er das Open-Air-Konzert mit einem seiner bekanntesten und beliebtesten Lieder, nämlich „Amoi seg‘ ma uns wieder“. Die Konzertbesucher jubelten ihm zu, was bei Gabalier einen wahren Emotionsausbruch verursachte: Er bekam glasige Augen, dann rannen ihm viele Tränen über die Wangen. So sieht man den Volks-Rock‘n‘-Roller selten.

Nachdem er sich wieder gefangen hatte, verkündete er noch: „Heute gibt es in Kitzbühel keine Sperrstunde!“ Das zeigte sich in der Innenstadt, wo die Fanmassen feierten. So übrigens auch Gabalier selbst, der in der Reisch Bar bei seiner After-Show-Party zwischendurch sogar ausgiebig auf dem Tresen tanzte - bis in die frühen Morgenstunden.

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