Einen Sonnenuntergang in den Bergen zu erleben, hat etwas Magisches. Vom Kreuzjoch im Montafon bietet sich am Ende eines Tages ein ganz besonders grandioser Ausblick.
Egal wie viele man schon gesehen hat, Sonnenuntergänge verlieren nie an Faszination. Besonders intensiv lässt sich das Naturschauspiel in den Bergen erleben, wenn das Tal voller Schatten liegt und der gleißend rot-orange Körper der Sonne langsam hinter den Bergspitzen verschwindet.
Der Begriff Sonnenuntergang ist ein Relikt des geozentrischen Weltbildes. Denn eigentlich bewegt sich ja nicht die Sonne, sondern der Betrachter wird durch die natürliche Erdrotation über die Tag-Nacht-Grenze der Erde bewegt. Aufgrund der Krümmung der Lichtstrahlen in der Erdatmosphäre erscheint die Sonnenscheibe bei Auf- beziehungsweise Untergang größer als im Zenit. Je nach Wetterlage ist das „Absinken“ der Sonne mit einem beeindruckenden Farbspiel verbunden, das nicht nur das bekannte Abendrot hervorbringt, sondern auch gelbe, violette oder pinke Farbnuancen aufweisen kann. Bei besonders klaren Sichtbedingungen kann ein grüner Schein oder sogar ein grüner Blitz zu beobachten sein, welcher bei bestimmten Temperaturschichtungen durch den Prismeneffekt in der Atmosphäre erzeugt wird. Auf den Sonnenuntergang folgen die je nach geographischer Breite unterschiedlich langen Phasen der Abenddämmerung.
Typ: Sonnenuntergangswanderung Dauer: je nach Variante
Startpunkt: je nach Variante, mittlere Tour ab Bergstation Zamangbahn (ca. 1 Stunde und 40 Min.), letzte Talfahrt 16.30 Uhr
Ausrüstung: knöchelhohe Bergschuhe mit guter Profilsohle, dem Wetter angepasste Kleidung (Jacke od. Pullover sowie eine lange Hose für den Abend), Sonnenschutz, eventuell Tagesrucksack mit Getränk und kleiner Jause
Einkehrmöglichkeiten: Kapellrestaurant (Bergstation), Wormser Hütte (Wer dort übernachten möchte, sollte unbedingt vorab reservieren!)
Tipp: bis 25. 8. kann bei guter Witterung jeden Freitag der Sonnenuntergang vom Kapellrestaurant aus bewundert werden. Auffahrt mit der Bahn am 17.30 Uhr, letzte Talfahrt um 21.30 Uhr
Öffentl. Verkehrsmittel: mit der Buslinie 650 vom Bhf Schruns bis Zamangbahn
Die perfekte Zeit für eine abendliche Wanderung
Im Sommer, wenn die Abende lau sind, herrschen die perfekten Bedingungen für eine Sonnenuntergangswanderung. Ein guter Ort hierfür ist die Wormser Hütte im Verwallgebirge, zu welcher gleich mehrere abwechslungsreiche Routen führen. Wer etwa eine sportliche Herausforderung sucht, der beginnt seine Tour im Tal - entweder von Schruns (fünf bis sechs Stunden) oder von St. Gallenkirch (fünf Stunden) aus - und erreicht das Ziel ganz ohne Aufstiegshilfe.
Weniger fordernde Varianten sind jene, die von der Bergstation der Zamangbahn starten. Von dort kann man entweder bequem den Sessellift nehmen und ist nach einem anschließenden halbstündigen Fußmarsch bei der Hütte. Es führt aber auch ein schmaler Pfad an der Sessellift-Station vorbei und durch die Lawinenverbauungen hinauf auf den Berggrat und von dort weiter zum Zielort. Eine etwas längere, aber sehr schöne Aufstiegsvariante führt von der Bergstation der Zamangbahn über den „Seeweg“. Als lohnender Zwischenstopp lockt dabei der Kälbersee, wo drei Stand-up-Paddle-Boards und ein Floß bereitstehen. Eine kleine Hütte am Ufer beherbergt WC-Anlagen und einen Kühlschrank mit Erfrischungen und Snacks. Auch eine Grillstelle ist eingerichtet und Holzliegen laden zum Verweilen ein. Hier kann man eine entspannte Rast einlegen, bevor der letzte Anstieg zur Hütte in Angriff genommen wird.
Vorbei am Herzsee zur Wormser Hütte
Der Weg ist teilweise steil, aber die Landschaft entschädigt für die Mühen. So kommt man beispielsweise am idyllisch gelegenen Herzsee vorbei, an dessen Ufern sich das Wollgras im Wind wiegt. Kühe weiden friedlich in der Spätnachmittagssonne und das Gebimmel ihrer Glocken ist weithin zu hören.
Der Purpur-Enzian wächst als ausdauernde, krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 40 bis 60 Zentimetern. Der aufrechte Stängel ist sehr kräftig, die Laubblätter sind kreuzgegenständig angeordnet. Die Blütezeit erstreckt sich je nach Standort von Juli bis September. Die Blütenkronen sind purpurrot mit dunklen Punkten und innen gelblich. Der Purpur-Enzian gedeiht am besten auf kalkarmen Böden und wächst in Höhenlagen von 1000 bis 2750 Metern. Die Pflanze ist dem Tüpfel-Enzian und dem Ostalpen-Enzian ähnlich.
Nach dem Herzsee sind es nur noch wenige Höhenmeter bis zum Ziel. Die Wormser Hütte wurde in den Jahren 1906/07 errichtet und anfangs noch per Maultier versorgt. Im Laufe der Zeit wurde das Gebäude mehrfach erweitert, zuletzt 2019. Nach einem stärkendem Abendessen kann man in rund zwanzig Minuten von der Hütte auf das Kreuzjoch wandern und von dort den Sonnenuntergang genießen. Auch nachts bietet sich ein schöner Ausblick auf die Lichter im Tal.
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