„Putin ist ein Idiot“

Schwacher Rubel: Russland hebt Zinsen massiv an

Nach dem Sinkflug des Rubel hat die russische Notenbank nun eine massive Zinserhöhung eingeführt - von 8,5 auf ganze 12,0 Prozent. Kurzzeitig war die Währung tatsächlich stärker, bevor sie sich kurz darauf wieder auf Talfahrt begab …

Der Leitzins liegt nun so hoch wie seit dem Frühjahr 2022 nicht mehr, nachdem er zwischenzeitlich wieder gesenkt worden war. „Die Entscheidung zielt darauf ab, Preisstabilitätsrisiken zu begrenzen“, heißt es in der Stellungnahme der Notenbank zur Zinsentscheidung. Die Währungshüter gaben keinen Hinweis auf weitere Zinsschritte.

Nur kurzer Effekt
Nach der Ankündigung wurde der Dollar an der Moskauer Börse bei 95,89 Rubel gehandelt und lag damit um 1,76 Rubel unter dem Wert des Vortags, der Euro pendelte sich bei 104,78 Rubel ein und lag damit um 2,27 Rubel darunter. Um 12:30 Uhr Ortszeit lag der Dollar allerdings schon wieder bei 97,99 Rubel und der Euro bei 107,2 Rubel.

Newsticker: „Du Arschloch!“ 
Vor diesem Hintergrund beginnt es in der russischen Gesellschaft allmählich zu brodeln. Während Videos mit verärgerten Bürgern im Netz die Runde machen, die sich über den immer weiter sinkenden Lebensstandard und schlechte Zukunftsperspektiven beschweren, ist es in der sibirischen Großstadt Surgut zu einem skurrilen Vorfall gekommen.

Nämlich wurde laut dem Nachrichtenportal The Insider der am Dach einer Nachrichtenagentur befestigte Newsticker manipuliert. In rot leuchtenden Lettern war dann zu lesen: „100 Rubel für einen Dollar. Du Arschloch. Putin ist ein Idiot und ein Dieb.“

Probleme beim Außenhandel
In den vergangenen Tagen war der Rubel am Devisenmarkt unter Druck geraten. Nach Einschätzung von Experten hat eine sich verschlechternde Bilanz im Außenhandel zum jüngsten Wertverfall der russischen Währung beigetragen.