Russischer Agent?

Bundeswehr-Mitarbeiter wegen Spionage verhaftet

Ukraine-Krieg
09.08.2023 23:25

Weil er Spionage für Russland betrieben haben soll, wurde am Mittwoch ein Mitarbeiter der deutschen Bundeswehr festgenommen. Ihm wird vorgeworfen, für einen ausländischen Geheimdienst tätig gewesen zu sein. Seine Wohnung und der Arbeitsplatz des Mannes wurden durchsucht.

Laut Mitteilung soll sich der Verdächtige seit Mai dieses Jahres „aus eigenem Antrieb“ mehrfach an das Russische Generalkonsulat in Bonn sowie die russische Botschaft in Berlin gewandt und eine Zusammenarbeit angeboten haben. Dabei habe er Informationen aus seiner beruflichen Tätigkeit übermittelt, damit diese wiederum an einen russischen Nachrichtendienst weitergeleitet werden können.

Das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr in Koblenz, bei der der Mann tätig ist, ist unter anderem für das Beschaffen von Wehrtechnik und das Ausstatten der Bundeswehr mit Material und Waffen zuständig. Der Verdächtige wurde noch am Mittwoch einem Richter vorgeführt und kam in Untersuchungshaft.

Weitere Fälle im November und Dezember
Vor ihm waren bereits andere Mitarbeiter der deutschen Bundeswehr wegen mutmaßlicher Spionage festgenommen worden. Im Dezember vergangenen Jahres war ein Mitarbeiter des Bundesnachrichtendiensts wegen des Verdachts auf Landesverrat festgenommen worden, weil er ebenfalls geheime Informationen an einen russischen Nachrichtendienst weitergeleitet haben soll. Dieses Vergehen kann in Deutschland mit einer Haftstrafe von mindestens fünf Jahren oder auch einer lebenslangen Freiheitsstrafe geahndet werden.

Im November 2022 war ein früherer Reserveoffizier der Bundeswehr als Spion im Dienst Russlands schuldig gesprochen worden. Ein Gericht verurteilte ihn zu einem Jahr und neun Monaten Haft auf Bewährung. Der Mann habe dem russischen Militärgeheimdienst GRU gar jahrelang Informationen geliefert, unter anderem über die Auswirkungen der EU-Sanktionen gegen Russland ab 2014. Er sei getrieben gewesen von einer „extrem russlandfreundlichen Einstellung und dem Drang, sich bei russischen Militärangehörigen beliebt und wichtig zu machen“, hieß es damals.

Auch Spionage aus China
Sicherheitsexpertinnen und Sicherheitsexperten sprachen von einem Höhepunkt an Spionageversuchen in Deutschland, unter anderem auch aus China (siehe Video oben). Die deutsche Bundesregierung hat zudem 40 Angehörige der russischen Botschaft zu unerwünschten Personen erklärt, die österreichische Regierung hatte zuletzt im Februar vier russische Diplomaten ausgewiesen.

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