Nach der Idee, Pensionisten zurück in den Job zu holen, präsentiert die Gewerkschaft nun „weitaus effizientere Ansätze“.
Es geht einfach nicht mehr. Das Pflegesystem scheint in eine immer extremere Schieflage zu kommen. Lauter wird auch der Hilfeschrei der Bürgermeister. Bis 2030 werden zusätzlich 76.000 Pflegekräfte benötigt. Wie diese Lücke gefüllt werden soll, wird heftig diskutiert.
Eine Idee kommt vom Direktor des Ausbildungszentrums West, Walter Draxl. Auf Ö1 meinte er, dass die Regierung aus dem „Topf der Pensionisten fischen“ solle. „Ihnen müsste ein attraktives Angebot gemacht werden.“ Drei bis fünf Jahre dauert es, bis Menschen in Ausbildung die Lücke schließen können, bis dahin sollten pensionierte Pfleger einspringen.
Auch Minister Rauch lehnt neuen Vorschlag ab
Während ÖVP-Pensionistenvertreterin Ingrid Korosec den Vorschlag begrüßt, sind Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne), aber auch die Gewerkschaftsvertreter strikt dagegen. Eingriffe in das Pensionssystem greifen für Rauch zu kurz. „Wir müssen in erster Linie auf die Zeit vor dem Pensionsantritt schauen. Das heißt: Wir brauchen bessere Erwerbschancen für Frauen, Maßnahmen für Arbeitslose und die Integration von internationalen Fachkräften über die Rot-Weiß-Rot-Karte in den Arbeitsmarkt“.
Der neue Lösungsansatz ist für die Gesundheitsgewerkschafter Edgar Martin und Reinhard Waldhör nur eine Nebelgranate auf Kosten weitaus effizienterer Ansätze: „Ein absolutes Minderheitenprogramm! Viele sind froh, sich nach den starken Belastungen des Jobs gerade noch über die Zielgerade gerettet zu haben.“
Das Gespann, das die bundesweite Gewerkschaftsspitze der Gesundheitsberufe repräsentiert, stellt am Mittwoch sein „Forderungspaket gegen das Burnout unseres Gesundheitswesens“ vor. Um endlich wieder handlungsfähig zu werden, wird die Regierung aufgefordert, folgende fünf Punkte schnellstmöglich umzusetzen:
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