400 Hangrutschungen

Großes Aufräumen nach der Hochwasser-Katastrophe

Steiermark
07.08.2023 15:32

Tausende Einsatzkräfte beseitigen zu Wochenbeginn weiterhin Spuren des Hochwassers in der Steiermark. Die Gefahr durch Hangrutschungen ist noch nicht gebannt - rund 400 Fälle wurden in betroffenen Gebieten bereits gemeldet. Wirtschaftskammer und AMS bieten Betrieben und Gemeinden Unterstützung an. 

Großes Aufräumen in der Gemeinde Ehrenhausen an der Weinstraße: Die Wassermassen (siehe Foto unten) haben eine Spur der Verwüstung hinterlassen, Feuerwehrleute stehen seit Tagen unermüdlich im Einsatz, pumpen die letzten Keller aus und entfernen die Schlammmassen. „Viel geschlafen haben wir alle am Wochenende nicht. Heute werden wir noch den ganzen Tag aufräumen“, schildert Franz Hödl, Kommandant der Feuerwehr Ehrenhausen.

Landeschef Drexler bedankte sich am Montagvormittag noch einmal persönlich bei Feuerwehrleuten. (Bild: Christian Jauschowetz)
Landeschef Drexler bedankte sich am Montagvormittag noch einmal persönlich bei Feuerwehrleuten.

Landeshauptmann Christopher Drexler bedankte sich am Montagvormittag noch einmal persönlich bei den Florianis in der Südsteiermark und überzeugte sich vor Ort von den Schäden in stark betroffenen Gemeinden. „Die positive Nachricht in dieser Katastrophe ist, wie unglaublich gut die Feuerwehreinsätze funktioniert haben, wie hier überregional zusammengegriffen wurde“, applaudierte der Landeschef.

In Ehrenhausen stand am Samstag das Ortszentrum komplett unter Wasser. (Bild: Fredl)
In Ehrenhausen stand am Samstag das Ortszentrum komplett unter Wasser.

Hangrutschungen gehen weiter
„Die Menschen sind zurück in ihren Häusern, es gab zum Glück keine Verletzten. Wir sind noch einmal an einer großen Katastrophe vorbeigeschrammt“, sagt der Ehrenhausener Bürgermeister Johannes Zweytick. Ganz ausgestanden sind die Folgen des Hochwassers aber noch nicht: Im ganzen Land kommt es weiterhin zu Hangrutschungen.

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Die Menschen sind zurück in ihren Häusern, es gab zum Glück keine Verletzten. Wir sind noch einmal an einer großen Katastrophe vorbeigeschrammt

Johannes Zweytick, Bürgermeister Ehrenhausen an der Weinstraße

So etwa auch im Weingarten von Wolfgang Maitz in Ratsch an der Weinstraße, unweit von Ehrenhausen. Meterhohe Bruchkanten ziehen sich durch den Hang, Weinstöcke liegen reihenweise am Boden. „Es ist aktuell etwa ein Dreiviertel Hektar unmittelbar betroffen. Das zu sanieren, wird ein extremer Aufwand“, so der Weinbauer. Er hofft nun auch auf eine Entschädigung aus dem Katastrophenfonds des Landes.

In einem Weingarten von Winzer Wolfgang Maitz kam es zu einer Hangrutschung. (Bild: Christian Jauschowetz)
In einem Weingarten von Winzer Wolfgang Maitz kam es zu einer Hangrutschung.

Dort gehen indes laufend neue Meldungen über Hangrutschungen ein. Rund 400 waren bis Montagvormittag in der Steiermark zu verzeichnen. Vor allem im Süden des Landes sind weiterhin einige Häuser stark bedroht. In der Südoststeiermark musste die B66 im Bereich Klausen wegen eines Hangrutsches teilweise gesperrt werden.

Fakten

Finanzielle Hilfe für Betroffene

Die erheblichen Schäden, die das Hochwasser in der Steiermark angerichtet hat, können noch gar nicht beziffert werden.

  • Betroffene können Entschädigungen aus dem Katastrophenfonds des Landes beantragen. Infos unter www.agrar.steiermark.at sowie in Gemeinden und Bezirkshauptmannschaften.
  • Zudem startet nun auch die Wirtschaftskammer Steiermark gemeinsam mit der Selbstständigen-Versicherung (SVS) eine Soforthilfeaktion für Mitgliedsbetriebe. Die finanzielle Unterstützung beläuft sich je Unternehmen auf zehn Prozent des entstandenen Schadens (gedeckelt mit maximal 10.000 Euro). Ansprechpartner sind die WK-Regionalstellen.
  • Das AMS Steiermark unterstützt indes betroffene Gemeinden in Form von gemeinnütziger Arbeitskräfteüberlassung bei den Aufräumarbeiten. Interessierte Gemeinden sowie Arbeitssuchende, die helfen wollen, können sich bei den AMS-Geschäftsstellen in Deutschlandsberg, Feldbach und Leibnitz melden.

Mehr Unwettereinsätze als im ganzen Jahr 2021
Aktuelle Zahlen des steirischen Landesfeuerwehrverbandes unterstreichen das Ausmaß der Hochwasserkatastrophe: Von Freitag, drei Uhr früh, bis Montagmittag absolvierten die steirischen Florianis 2633 Einsätze mit insgesamt 11.800 Männern und Frauen. „Alleine am Freitag hatten wir mehr Unwettereinstätze als im ganzen Jahr 2021“, sagt Feuerwehr-Sprecher Thomas Maier. Und: „525 der insgesamt 766 steirischen Wehren waren am Wochenende im Einsatz.“ Zudem standen bis zu 120 Soldaten des Bundesheers im Einsatz.

Weiterer Regen ist derzeit in den betroffenen Bezirken nicht in Sicht und die Pegelstände der Flüsse und Seen sinken langsam.

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