Sie sind klein, regieren die Welt: Mikrochips. Die Regierung will in der Steiermark einen neuen Mikrochip-Cluster fördern. 26.500 neue Arbeitsplätze sollen entstehen.
Kaum jemand registriert sie, doch ohne Mikrochips funktioniert nur noch wenig im Alltag. Allein mit 1000 Mikrochips pro Tag hat jeder von uns zu tun. Die Folge: Die Hälfte der weltweiten Wirtschaftsleistung hängt direkt oder indirekt von der Halbleiterindustrie ab. Nur einer der Gründe, warum es vor kurzem im Bundeskanzleramt einen Mikrochip-Gipfel gab.
Sieben Milliarden sollen bis 2030 investiert werden
Knapp sieben Milliarden will die Mikrochip-Industrie in Österreich bis 2030 investieren. Was aber bisher noch nicht bekannt war: Von dem Milliardeninvestment soll vor allem der Süden Österreichs profitieren - allen voran die Steiermark. Vor rund 30 Jahren wurde der Autocluster aufgebaut. Nach diesem Modell soll nun ein Mikrochip-Cluster entstehen.
Grafik: Turbo-Mikrochips
Das ist wahrscheinlich das größte standortpolitische Projekt, das wir je hatten - und gerade für die Steiermark und Kärnten von enormer Wichtigkeit.
Florian Tursky, ÖVP-Digitalisierungs-Staatssekretär
Foto: Jakob Glaser
26.500 Arbeitsplätze sollen entstehen
Mit an Bord ist die TU in Graz - hier entwirft man bereits Mikrochip-Designs. Auch außeruniversitäre Forschungseinrichtungen der Montanuni in Leoben sind auf Mikrochips spezialisiert. „Das ist wahrscheinlich das größte standortpolitische Projekt, das wir je hatten - und gerade für die Steiermark und Kärnten von enormer Wichtigkeit“, so Florian Tursky, Staatssekretär für Digitalisierung. Schon jetzt ist Österreich ist der viertgrößte Halbleiterproduzent der EU und an erster Stelle bei der Wertschöpfung pro Kopf. Allein das Infineon-Werk in Villach produziert 9,4 Milliarden Mikrochips. Mit dem Cluster will man an die erste Stelle innerhalb der EU. 26.500 neue Arbeitsplätze sollen entstehen, vor allem in der Steiermark sowie in Kärnten.
Um die Abhängigkeit von Taiwan in der Mikrochip-Industrie zu reduzieren, wurde der European Chip Act ins Leben gerufen. Damit soll der EU-Weltmarktanteil bei der Chip-Produktion von zehn auf 20 Prozent steigen. 3,3 Milliarden Euro kommen direkt aus dem EU-Budget, das restliche Geld müssen die Länder selbst stemmen.
Halbleiter erzeugen eine hohe Energieersparnis
Auch die Grünen sind an diesem Plan interessiert. Bis zu 75 Prozent Energieersparnis erzielt man durch Halbleiter bei einem Notebook. „Sobald alle Parameter des European Chips Act klar sind, werden für das nächste Budget gezielte Forschungs- und Wirtschaftsförderung im Rahmen des European Chips Acts für die Branche vorgesehen“, definiert Tursky den Plan.
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