Clevere Strategien, eigene „Klimaanlage“ - doch es braucht auch die Hilfe der Menschen, damit Wild- und Haustiere gut durch den heißen Sommer kommen.
Schwitzen wie ein Schwein ist eine bei dieser Sommerhitze so gängige wie falsche Redewendung. Denn Schweine können - wie Hühner oder die meisten Wildtierarten - gar nicht schwitzen. Und gerade das macht ihnen so zu schaffen: „Sie sind auf die Gestaltung ihrer Umgebung und die Achtsamkeit ihrer Halter angewiesen“, sagt Veronika Weissenböck von der Organisation Vier Pfoten. Das Problem: „Viele Ställe sind nicht auf Hitzeperioden ausgerichtet.“ Und nur die glücklichsten Nutztiere haben Zugang zu Weiden mit Schatten oder kühlendem Nass.
Wenn die Sonne gnadenlos vom Himmel scheint, freuen sich auch Wildtierarten, wie uns die Jägerschaft schildert, darüber, wenn ihnen „das Wasser buchstäblich bis zum Hals“ steht. Auch Suhlen im Schlamm, beliebt bei Wildschweinen, ist eine Kühl-Variante.
Eigene Klimaanlage „eingebaut“
Und über so manche tierische Hitzestrategie kann man nur staunen - wie der „eingebauten“ Klimaanlage. Vögel etwa können Wärme über ihre Beine ableiten. Der Feldhase pumpt mehr Blut als sonst in die langen Ohren, damit über die dünne Haut der „Löffel“ mehr Wärme abfließen kann.
Höhlen bieten Fuchs, Hase oder Fasan wichtige Orte zur Abkühlung - und zum Rückzug. Denn der Mensch, der in die letzten Lebensräume der Wildtiere vordringt, macht ihnen das Leben zusätzlich schwer - sowohl Nähe als auch Hitze stressen Wildtiere sehr. Viele so stark, dass sie zu wenig fressen, um Milch für die Jungen zu haben. . .
Gelassen, da Besucherblicke gewöhnt, lösen die Schützlinge in der Tierwelt Herberstein ihre hitzigen Sorgen. Vielfraß, Wolf, Brillenbär und Tapir haben sogar eigene Pools, in die sie nach Belieben eintauchen können. Mit regelmäßigen Erfrischungsduschen verwöhnen die Tierpfleger die Alpakas. „Der Lotto-Sechser für unsere Emus ist aber ihr eigener Rasensprenger im Gehege“, schmunzelt Marketingchefin Karin Winkler.
Generell gilt: „Unsere Tiere trinken in der Hitze mehr, essen weniger, schlafen ausgiebiger.“ Klingt auch für Menschen vernünftig!
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